(pm/ea) – Aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Tschechien ruft Veterinärdezernent Matthias Zach Tierhalter zur Wachsamkeit auf.
Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine schwerwiegend verlaufende Virusinfektion, die Haus- und Wildschweine betrifft. Für den Menschen oder für andere Haus- und Wildtiere stellt sie keine Gefahr dar. Das Virus wird direkt über Tierkontakte, die Aufnahme infizierten Materials oder indirekt, zum Beispiel über kontaminierte Werkzeuge oder Transportfahrzeuge, aber auch virushaltige Lebensmittelabfälle, vor allem Rohwurst, übertragen. Die Erkrankung ist seit 2007 in Europa etabliert und breitet sich seitdem von Russland in Richtung Westen aus. Im Jahr 2014 wurden an der polnischen Ostgrenze erste Fälle bei Wildschweinen gemeldet, nun ist die Erkrankung erstmals auch bei Schwarzwild in der Tschechischen Republik nachgewiesen worden.
Der Virusstamm, der in Russland nachgewiesen wurde, verursacht eine sehr schwere Allgemeinerkrankung, an der in der Regel über 90 Prozent eines Hausschweinebestandes innerhalb von zehn Tagen versterben. Die klinischen Anzeichen sind häufig unspezifisch und umfassen hohes Fieber, Futterverweigerung, Atemprobleme, Diarrhoe, Blaufärbung der Haut, Festliegen und plötzliche Todesfälle. Trächtige Sauen können verferkeln. In wenigen Fällen wurden auch schwere Blutungen beobachtet.
Um einen Eintrag in einheimische Schwarzwildbestände rechtzeitig zu erkennen, ist eine regelmäßige Untersuchung von Proben vor allem verendeter oder verunfallter Tiere wichtig. „Hierzu genügt ein einfacher Trockentupfer, oder sogar ein haushaltsübliches Wattestäbchen, das in Blut oder blutiges Sekret getaucht wird“, so Veterinärdezernent Matthias Zach. Diese Proben sind ungekühlt lagerfähig und können zu den üblichen Öffnungszeiten (Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 13 bis 15 Uhr, außer freitags) beim Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen, Gutenbergstraße 2, abgegeben werden.
Auch die Jäger werden an ihre Mitwirkungspflicht im Rahmen der Seuchenbekämpfung erinnert. „Nur durch die Mitwirkung der Jägerschaft können wir ein Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in den heimischen Wildbeständen erkennen. Allein damit lässt sich eine weitere Verbreitung der Seuche von hier aus in Hausschweinebestände oder andere Schwarzwildpopulationen bestmöglich eindämmen“, informiert Kreisbeigeordneter Matthias Zach.
„Gerade in der jetzt anstehenden Urlaubszeit sollte auf das Mitbringen von Speisen aus Urlaubsländern möglichst verzichtet werden, beim Entsorgen von Essensresten zum Beispiel auf Autobahnraststätten ist unbedingt darauf zu achten, die vorhandenen Müllbehälter zu nutzen“, richtet Matthias Zach auch einen Aufruf an alle, die sich aktuell auf ihre Urlaubsreise freuen.
Weitere Informationen zur Seuche sind ebenso wie Probenmaterial und Hinweise zur Probenahme sowohl im Amt für Veterinärwesen als auch in der Unteren Jagdbehörde erhältlich.