(pm/ea) – Das Polizeipräsidium Südosthessen bildete zehn neue Sicherheitsberater für Senioren mit Unterstützung des Kommunalen Center für Arbeit, -Jobcenter- und Soziales – des Main-Kinzig-Kreises aus, darunter Sandra Klingenstein aus Erlensee.
Die dreitägige Ausbildung fand von Dienstag bis Donnerstag im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen statt. Die neuen Sicherheitsberater für Senioren kommen aus Seligenstadt, Heusenstamm, Hanau, Gelnhausen, Langenselbold, Erlensee, Wächtersbach und Biebergemünd.
„Mit diesem Projekt wollen wir ältere Mitbürger, die aus ihrer Lebenserfahrung heraus die Probleme ihrer Altersgruppe kennen und die gleiche Sprache sprechen, als kompetente Kooperationspartner und Multiplikatoren bei der Kriminalitätsvorbeugung gewinnen“, erläuterte Polizeipräsident Roland Ullmann anlässlich der Ausbildung der 10 neu ausgebildeten Sicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberater im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen.
Ältere Menschen fühlen sich häufig bedroht und haben ein stark ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Ihr Sicherheitsgefühl ist wesentlich empfindlicher als das jüngerer Bürger und wird durch bestimmte Erscheinungsformen der Kriminalität, die vorwiegend ältere Menschen betreffen, zusätzlich negativ beeinflusst. Angesichts der demografischen Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland, die von einer immer älter werdenden Bevölkerung gekennzeichnet ist, kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass die lebensälteren Mitbürger in der Zukunft noch stärker als bisher in den Fokus des Verbrechens rücken könnten.
„Dieser Entwicklung und dem Sicherheitsbedürfnis sowie den offensichtlich vorhandenen Ängsten bei den Senioren müssen wir uns annehmen“, zeigte Polizeipräsident Ullmann deshalb unverkennbaren Handlungsbedarf auf.
Ziel des polizeilichen Präventionsprojektes ist es deshalb, Seniorinnen und Senioren vor Kriminalität zu schützen und ihre Lebensqualität durch eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls zu steigern. Durch die Einbeziehung verkehrspräventiver Inhalte soll darüber hinaus eine größtmögliche Verkehrssicherheit für die lebensälteren Verkehrsteilnehmer erreicht werden.
Im Rahmen der neuerlichen Schulungsmaßnahme erfolgte nun mit Unterstützung des Kommunalen Center für Arbeit, -Jobcenter- und Soziales – des Main-Kinzig-Kreises die Ausbildung von 10 weiteren Sicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberatern.
Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler begrüßte am Dienstagmorgen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulung und dankte ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement. „Das Sicherheitsbedürfnis ist ein wichtiges Thema, was der Main-Kinzig-Kreis gern aufgreift und unterstützt, gerade für ältere Menschen können Aufklärung und praktische Hinweise viel bewirken, denn Wissen vermittelt Sicherheit“, stellte Susanne Simmler fest. Sie unterstrich in ihren Grußworten die Notwendigkeit von Ansprechpartnern vor Ort in den Städten und
Gemeinden.
Den engagierten Damen und Herren aus Wächtersbach. Neuberg, Heusenstamm, Erlensee, Langenselbold, Gelnhausen, Seligenstadt, Hanau und Biebergemünd wurden anschließend folgende Inhalte vermittelt:
– Organisation und Aufgaben der hessischen Polizei / des Polizeipräsidiums Südosthessen
– spezielle Präventionsbeauftragte bei der Polizei (Polizeiladen, Jugendkoordination, strategische Prävention, Migrationsbeauftragte, Netzwerk gegen Gewalt)
– Aktuelle Verbraucherfragen (Vortrag durch die Verbraucherzentrale Hessen)
– seniorenspezifische Kriminalität – Erscheinungsformen und diesbezügliche Vorbeugungs-bzw. Verhaltenshinweise
– Gefahren für Senioren im Straßenverkehr / Unfallverhütung
– Opferschutz / Opferhilfe (Vortrag durch den Weissen Ring e.V.)
– Besondere Präventionsprogramme der hessischen Polizei (Bürger-Alarm-System, Gewalt-Sehen-Helfen, Hilfeinseln für Kinder u.a.)
– Technische Sicherungseinrichtungen für Senioren
– Polizeiliches Informationsmaterial zu den verschiedenen Themengebieten
„Die Beschulung der künftigen Sicherheitsberaterinnen und –berater erfolgt unmittelbar nach dem Start der Aufklärungskampagne „Verbraucherschutz und Sicherheit für Senioren“ in diesem Monat. Insofern bietet sich hier eine breitere Basis für die Seniorenprävention“, betont der Polizeipräsident.
Auch diese neuen Sicherheitsberaterinnen und -berater werden künftig – schwerpunktmäßig im Umfeld ihrer jeweiligen Wohnorte – für Senioren als kompetente Ansprechpartner fungieren und bei besonderen Anlässen (Seniorennachmittage, spezielle Informationsveranstaltungen), durch fachbezogene Veröffentlichungen in Seniorenmagazinen oder regionalen Zeitschriften sowie durch allerlei Bürgergespräche ihre Altersgruppe über bestimmte Kriminalitätsformen und Vorbeugungsmöglichkeiten informieren.
Insgesamt hat das Polizeipräsidium seit 2008 nun schon 60 Damen und Herren aus den Städten Hanau und Offenbach sowie den Kreisgebieten Offenbach und Main-Kinzig zu Sicherheitsberatern ausgebildet.
„Wir freuen uns sehr, dass Sie an unserer Schulungsmaßnahme teilgenommen haben und sich künftig zum Wohle und zur Sicherheit unserer Senioren ehrenamtlich engagieren wollen“, sprach der Polizeipräsident den neuen Sicherheitsberaterinnen und -beratern bei der abschließenden Übergabe der Teilnahmebescheinigungen ein großes Lob aus.
Auf dem Foto (v.l.): Klaus Pichl (Vorstand des Kommunalen Centers für Arbeit beim Main-Kinzig-Kreis), die Sicherheitsberater Horst Fuchs, Karl-Dieter Seng, Sandra Klingenstein, Inge Adler, Alfred Reckenbeil, Volker Roth, Gabriele Eva Schaefer, Elisabeth Kathi Stock, Siegfried Fröhlich, Hans Jürgen Schlapp, Markus Wortmann (Polizei), Wolfgang Haustein (Sicherheitsberater), Polizeipräsident Roland Ullmann, Joachim Göhlert (Polizei), Peter Bender (Polizei)
Foto: PM