Stadtgoldschmiedin Tabea Reulecke zu Gast in Hanau

(pm/ea) – Seit 2004 ernennt die Stadt Hanau alle zwei Jahre einen Stadtgoldschmied oder eine Stadtgoldschmiedin, die für einige Wochen in Hanau an der Staatlichen Zeichenakademie arbeiten und einen Workshop für die dortigen Schülerinnen und Schüler abhalten. Tabea Melanie Reulecke ist die 7. Stadtgoldschmiedin in Hanau.

Zunächst stellte sich die Künstlerin in einem öffentlichen Vortrag in der Schule vor und berichtete von ihrem Schmuckschaffen an den verschiedensten Orten der Welt. Nach dem Workshop mit den Schülerinnen und Schülern, arbeitet die Schmuckgestalterin bis zum 1. August für sich in den Werkstätten der Hanauer Schule.

Als junge Nachwuchskünstlerin hat sich Tabea Reulecke in den letzten Jahren bereits einen Namen gemacht. Im Jahre 2015 absolvierte sie ihren Master of Fine Arts mit dem Thema „Internationale Sommerakademie“ an der Hochschule Trier, Fachrichtung Edelstein und Schmuck, Idar-Oberstein.

Die Künstlerin, die seit 2007 selbständig arbeitet, ist in der internationalen Schmuckszene bestens vernetzt und bekannt. Bereits während ihrer Ausbildung hielt sie sich immer wieder im Ausland auf, um Workshops zu leiten, Vorträge zu halten oder in Werkstätten zu arbeiten,

Inzwischen hat Tabea Reulecke in fast 20 unterschiedlichen Werkstätten, die auf der ganzen Welt verstreut sind, gearbeitet. „An diesen Orten entstanden immer wieder neue Kollektionen von Schmuckstücken oder Sammlungen von Objekten. Sie waren geprägt durch spezielle Thematiken, die mich gerade im Ausland beschäftigten und die Möglichkeiten der Herstellungsweise in den jeweiligen Werkstatten“.

Ihre Reisen führten sie nach Estland, Belgien, Australien, Thailand, China, Brasilien und Chile. Das Arbeiten an verschiedenen Orten und die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Kulturen hat Tabea Reulecke immer wieder dazu angeregt, sich neu zu orientieren. Die Faszination für das Experimentieren mit verschiedenen Techniken und Materialien ist geblieben, die äußerst beeindruckende Emailarbeit ist nach wie vor ihr Steckenpferd.

Immer dominiert die Farbigkeit in sensibel aufeinander abgestimmten Farbtönen, sie schätzt es, verschiedenfarbige Hölzer wie Ebenholz, Korallenholz oder Olivenholz als Ausgangsmaterial zu verwenden, kombiniert das Holz aber auch mit Metall. Tabea Reulecke erzählt gerne Geschichten mit ihren Broschen und ihrem Halsschmuck, die Tierwelt – seien es Hunde oder Katzen, Hasen oder Löwen und Elefanten haben es ihr angetan. Die Schmuckgestalterin wagte sich auch in die etwas größere Dimension und schuf eine Reihe von Hundeskulpturen aus Metall. Sicher wird sich die Stadtgoldschmiedin auch von den Märchen der Brüder Grimm inspirieren lassen.

Tabea Reulecke wurde in Amerika, Japan, Belgien, Polen und den Niederlanden für ihre Arbeiten ausgezeichnet, sie ist mit ihrem Schmuck in den bedeutendsten Galerien weltweit vertreten.
Inzwischen hat die Schmuckgestalterin Idar-Oberstein zu ihrer neuen Heimat erkoren. Die einstige Hochburg der Edelsteingestaltung bietet nach wie vor ein hervorragendes Umfeld für die zeitgenössische Schmuckszene, nicht zuletzt durch das Museum Villa Bengel, die vor Ort ansässigen Firmen und die international renommierte Ausbildungsstätte.

Die Stadtgoldschmiedin Tabea Reulecke wird im Rahmen der Sommerworkshops für Kinder im Goldschmiedehaus Hanau zwei Workshops zum Thema „Autorenschmuck“ anbieten, die am 15. und 29. Juli stattfinden.

Ab Mitte August 2018 widmet das Deutsche Goldschmiedehaus der Künstlerin eine monografische Ausstellung zu ihren Arbeiten der letzten 15 Jahre.

Auf dem Foto: Tabea Reulecke

Foto: Deutsches Goldschmiedehaus Hanau

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