(pm/ea) – Es ist ein Monat vergangen, seitdem Unbekannte auf abschleuliche Art und Weise das „Maskottchen“ des Vogelschutzvereins Erlensee umgebracht haben. Es herrschte lange Zeit Fassungslosigkeit unter den Mitgliedern sowie Parkbesuchern, Freunden und Bekannten. Tage nach dem Vorfall wurde von einigen Spaziergängern berichtet, dass in der Nähe des THW Pfauenfedern gefunden worden seien.
Weitere Hinweise gab es leider seither nicht mehr, die zur Ergreifung des oder der Täter führen könnten. Der Fall beschäftigt die Vogelschützer weiterhin und wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Das unerlaubte Töten von Tieren ist aber kein Kavaliersdelikt, sondern verstößt gegen das deutsche Tierschutzgesetzt, in dem geregelt wird, dass man einem Tier ohne Grund kein Leid zufügen darf. Das gewaltsame Entreißen eines Tieres aus dem Leben ist ein Leiden in erweitertem Sinne, denn dem Tier wird das Recht auf Leben abgesprochen. Solche Vorfälle ereignen sich leider immer wieder, ob nun „Tiermorde“ in Zoos oder in privaten Haushalten.
Es ist nicht lange her, dass sich in Erlensee und Umgebung Katzenmörder herumgetrieben haben und viele Katzenbesitzer in Atem hielten, oder Meldungen über Giftköder eingingen, die Hunden gefährlich wurden.
Aber auch das Aussetzen von Tieren stellt eine grausame Tat dar und verurteilt viele Tiere zum Tode. Nicht selten hört man von Hundebesitzern, die ihre Tiere an Bäume binden, ohne Möglichkeit zur Flucht und damit zum Überleben. Selbst im Vogelschutzpark wurden vor einigen Jahren im tiefsten Winter exotische Vögel spätabends ausgesetzt, welche erfroren wären, wenn nicht aufmerksame Passanten auf die Käfige aufmerksam geworden wären.
„Wir sind dankbar, dass es doch viele Mitbürger gibt, die aufmerksam sind und uns sowie der Polizei verdächtige Vorfälle melden. Es ist sehr wichtig wachsam zu sein, nicht nur bezogen auf den Vogelschutzpark, denn nicht nur Tiere können zu Opfer werden, nicht selten werden auch Menschen zu Opfern“, so Monika Malczyk, Vorsitzende des Vogelschutzvereins.
Der Vogelschutzverein zieht seine Konsequenzen aus dem Vorfall. Es wurden gleich nach der Tat Maßnahmen ergriffen, um solche Ereignisse zu verhindern oder die Täter ergreifen zu können. Um diese Schutzmaßnahmen umzusetzen, werden derzeit weiterhin noch Spenden gesammelt. Gleichzeitig war der Mord am alten Pfau ein Glücksfall für einen jungen Pfau, der nach einem artgerechten Zuhause suchte. Jakob, der zweijährige Pfau, konnte so einen Platz im Vogelschutzpark finden.
„Wir bedanken uns an der Stelle an den Spender, der uns Jakob geschenkt hat. Er wird nun mit den anderen Pfauen vergesellschaftet, so dass der Ruf des Pfaues im Erlenseer Vogelpark nicht verstummt. Wir freuen uns weiterhin über alle Vogelfreunde, die uns jeden Sonntag von 9 Uhr bis 15 Uhr im Vogelschutzpark besuchen kommen. Dieses Wochenende sind wir außerdem auch auf dem Stadtfest am Rathaus zu finden. Aus dem Grund ist diesen Sonntag die Tränke (Vereinsheim) ausnahmsweise nur bis 12 Uhr geöffnet“, so Monika Malczyk abschließend.
Auf dem Titelfoto: Baba im prächtigen Federkleid im letzten Sommer
Fotos: PM