Gegen Hochhausbau mit Sozialwohnungen in Rückingen: Interessengemeinschaft übergibt Petition mit 300 Unterschriften an Bürgermeister Stefan Erb

(ea) – Vertreterinnen der Interessengemeinschaft von Bürgerinnen und Bürgern, die sich gegen den Bau eines Hochhauses mit Sozialwohnungen in der Leipziger Straße aussprechen, haben am Mittwoch Bürgermeister Stefan Erb eine Petition mit 300 Unterschriften übergeben.

Sie machten dabei deutlich, dass sich die Petition nicht gegen den Bau von Sozialwohnungen richte, sondern gegen die massive Konzentration im Stadtteil Rückingen in Form eines dort geplanten Hochhauses. Hinzu komme ein geplanter Gebäudekomplex in der Beethovenstraße, der ebenfalls 100 Sozialwohnungen beinhalten solle. Die Unterzeichner der Petition wollten mit ihrer Unterschrift die Sorge ausdrücken, dass sich das ohnehin vorhandene Konfliktpotential im Bereich der Hochhäuser noch verschärfen könnte und eine Art „Ghettobildung“ entstehen würde. Gefordert wurde, dass sozialer Wohnungsbau auch in anderen Gebieten der Stadt stattfinden solle und nicht nur in dem betroffenen Bereich von Rückingen.

Bürgermeister Stefan Erb entgegnete, dass – sollte das Baugebiet überhaupt so beschlossen werden – maximal fünfgeschossig gebaut werde und dort etwa 30 bis 40 Wohneinheiten entstünden. Das Belegungsrecht für die Wohnungen liege allein bei der Stadt Erlensee. Die anderen vorgesehenen Gebäude in der Beethovenstraße werden von einem privaten Investor errichtet, bei dem die Stadt selbstverständlich kein Mitspracherecht habe.

Dass es im Rahmen der gewöhnlichen Veröffentlichungen der Amtlichen Bekanntmachungen zu Missverständnissen und Verwechslungen bei Bürgerinnen und Bürgern kam, da über beide genannten Projekte derzeit parallel beraten werde und das „Amtsdeutsch“ nicht unbedingt zur Förderung des Verständnisses beiträgt, habe zu der Entscheidung geführt, die Tagesordnungspunkte der öffentlichen Sitzungen in Zusammenarbeit mit Erlensee Aktuell so darzustellen, dass sie allgemein verständlich sind. Dies und auch die Vor-Ort-Begehung des Magistrats zeige laut Bürgermeister Stefan Erb, dass es ihm und dem Magistrat wichtig ist, die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und die Betroffenen von Anfang an mit einzubeziehen.

Bezüglich des  Bebauungsplans „3. Änderung Leipziger Straße West“ – gegen den sich die Petition richtet – betonte der Bürgermeister, dass hier noch nichts entschieden sei. Bis jetzt seien zwar Kosten in Höhe von rund 20.000 Euro entstanden, unter anderem für die durchgeführte Abfrage der Träger öffentlicher Belange sowie der Einholung von Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern bei der Offenlegung. „Hierüber entscheidet jedoch einzig und allein das Stadtparlament, ob das bisherige Planwerk verfällt und somit auch die 20.000 Euro umsonst ausgegeben wurden , oder ob das vorgesehene Gelände in Baugebiet umgewandelt wird, was von der Wertstellung her betrachtet auch dem Haushalt der Stadt Erlensee zu Gute käme. Ob dann irgendwann dort gebaut wird, steht derzeit noch nicht fest, zumal sich die Situation im Bereich des bezahlbaren Wohnraums etwas entspannt hat“, so der Bürgermeister.

Er versprach, die übergebenen Unterschriften in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vorzulegen und informierte die Vertreterinnen der Interessengemeinschaft darüber, dass sie im Falle ihrer Anwesenheit dort Rederecht beantragen könnten.

Die Sitzung findet am Donnerstag, den 22.6.2017 um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt und ist öffentlich.

Die ausführliche Tagesordnung kann hier nachgelesen werden

Unter den Menüpunkten

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werden in zeitlicher Reihenfolge die Amtlichen Bekanntmachungen der Stadt Erlensee sowie die Einladungen zu Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung und der Ausschüsse mit zusätzlichen Erläuterungen der Tagesordnungspunkte archiviert, die alle zuvor im redaktionellen Teil auf der Titelseite erscheinen.

Weitere Informationen aus dem Bereich „Politik und Parteien“ sind unter „Erlensee“ und den jeweiligen Untermenüs zu finden.

Auf dem Foto: Die Vertreterinnen der Interessengemeinschaft überreichen die Unterschriften an Bürgermeister Stefan Erb

Bericht und Foto: Markus Sommerfeld

 

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