Bürgerstiftung Hanau Stadt und Land: Förderpreis zum zehnten Mal verliehen

(pm/ea) – Die Bürgerstiftung Hanau Stadt und Land hat die Hohe Landesschule, die Karl-Rehbein-Schule und das JUZ k.town mit dem Förderpreis „Wir leben gemeinsam – gegen Gewalt unter Jugendlichen“ ausgezeichnet. Insgesamt erhalten die Preisträger 6.000 Euro.

An der Verleihung des Förderpreises nahmen Landrat a. D. Karl Eyerkaufer, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung,  Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, sowie Kreisbeigeordneter Matthias Zach teil.

Eyerkaufer wies in seiner Begrüßung auf die Bedeutung des Preises hin. „Mit diesem Preis möchte die Bürgerstiftung ein Zeichen setzen gegen Jugendgewalt und für ein dauerhaftes, friedliches Zusammenleben“, erklärte der ehemalige Landrat des Main-Kinzig-Kreises. Denn in Zeiten zunehmender Gewaltbereitschaft unter jungen Menschen und der steigenden Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund werde dies zu einer großen Herausforderung.

Die Hohe Landesschule wurde für ihr Peer-Education-Programm ausgezeichnet. Weiss-Thiel erklärte, die Schüler beschäftigten sich im Rahmen des Unterrichts mit den Auswirkungen der Digitalisierung. Dabei wurden Ursachen gegenwärtiger Konflikte wie Cybermobbing diskutiert und das erworbene Wissen an die Schulgemeinschaft weitergegeben. Dieser Wissenstransfer erfolge durch die MedienScouts. Dies sind Schüler, die sich mit den Kehrseiten der digitalen Errungenschaften auseinandersetzen.

Die Scouts haben bereits die Wirkung von Mobbing über die digitalen Medien (Cybermobbing) herausgearbeitet. So werden Opfer teilweise willkürlich ausgewählt und die Mobbing-Ursachen liegen nicht nur im persönlichen Bereich, sondern werden auch durch Langeweile, Leistungsdruck oder Leistungsversagen ausgelöst.

Zach stellte in seiner Laudatio das Projekt der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Asylcourage“ der Karl-Rehbein-Schule vor. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung beschlossen die Schüler, eine AG zu gründen, um die oft langen Wartezeiten der Neuankömmlinge bis zur Anerkennung des Flüchtlingsstatus mit Deutsch- und Kulturkursen zu überbrücken. „Die Schüler gehen davon aus, dass es für einen Fremden einfacher ist, sich in einer neuen Kultur und Sprache zurecht zu finden, wenn mit Menschen in der neuen Umgebung interagiert wird und man auch persönliche Dinge besprechen kann“, erklärte Zach.

Einige weitere Projekte wurden durch die Schüler der AG ins Leben gerufen. So wurde in der Flüchtlingsunterkunft in Hanau-Wolfgang ein Kindergarten eingerichtet und mit Büchern, Bastelartikeln, CDs, Stiften und weiteren Materialien ausgestattet. Zudem ist im Kindergarten eine Leseaktion geplant, in der gemeinsam mit Flüchtlingskindern gelesen, gemalt und gespielt wird.
Zum Schluss würdigte Weiss-Thiel das dritte Projekt. Das Box-Gym befindet sich im JUZ k.town, einer Einrichtung für offene Jugendarbeit der Evangelischen Kirche und Stadt Hanau. Das Boxangebot besteht seit November 2003. Bei Jugendlichen stoße das Boxtraining auf großes Interesse und werde gut angenommen.

Durch das Boxtraining biete sich die Möglichkeit, an Themen wie Grenzen und Regeln, Umgang mit Gefühlen, Respekt und Wertschätzung, Fairness und Frustrationstoleranz zu arbeiten, so Weiss-Thiel.

„Die Jugendlichen sollen die beim Boxtraining erworbenen Fähigkeiten auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Eine höhere Disziplin, ein größeres Selbstbewusstsein, ein souveräner Umgang mit Niederlagen und ein erhöhtes Maß an Selbstkontrolle soll zu verbesserten schulischen Leistungen und Sozialverhalten führen“, erklärte Weiss-Thiel.
Seit das Box-Angebot besteht, haben über 400 Jungen und 100 Mädchen am Training teilgenommen. Im Jugendzentrum wird derzeit an fünf Tagen in der Woche insgesamt 20 Stunden Boxtraining angeboten.

Foto: PM

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