(pm/ea) – „Dieses Jahr ist ein spätes Jahr für die Hornissen“, weiß Hornissenfachmann Lars Härtel aus Rodenbach. Der Schornsteinfegermeister engagiert sich ehrenamtlich im Hornissen- und Wespenschutz. Und wie jedes Jahr wird er hilfesuchende Bürgerinnen und Bürger beraten, bei denen sich Hornissen und Wespen in unmittelbarer Nähe einquartieren.
„Ich versuche, bei den Leuten Verständnis für diese interessanten Tiere zu wecken“. Denn, wenn man sich ein bisschen mit der Lebensweise der gewandten Flieger auskennt, muss man keine Angst haben, gestochen zu werden.
Trotzdem gibt es Fälle, da muss der ehrenamtliche Feuerwehrmann ran und die Insektenstaaten umsiedeln. Dafür wurden jetzt zusammen mit Hessen-Forst im Staatswald Rodenbach Hornissenkästen aufgehängt. Revierförster Michael Heilmann und Lars Härtel arbeiten beim Thema Insektenschutz schon viele Jahre zusammen. „Im Wald können sich umgesiedelte Insekten einfach weiterentwickeln und stören niemanden“, so der Förster, der ein schönes Plätzchen für die neuen Kästen ausgesucht hat. „Die Kästen haben wir selbst gebaut und stellen sie dem Insektenfachmann gerne zur Verfügung.“ Konflikte mit Waldbesuchern befürchtet der Forstfachmann nicht. Die Kästen hängen nicht in Wegenähe.
Das Umsiedeln von Hornissenvölkern ist genehmigungspflichtig und darf nur von Fachleuten ausgeführt werden. Lars Härtel ist bei der zuständigen Naturschutzbehörde wohlbekannt. Seit über 20 Jahren hat er sich auf dieses Thema spezialisiert und findet die Welt der Hornissen und Wespen faszinierend. „Die Umsiedelei ist aber immer nur die zweitbeste Lösung. Da Hornissen und Wespen jedes Jahr ein neues Nest bauen und im Spätherbst die Völker bis auf die jeweiligen Königinnen absterben, können die Nester mit ein wenig Verständnis und Kenntnis des Insektenverhaltens oftmals doch am Originalbauplatz erhalten werden“, plädiert Lars Härtel an die Bürgerinnen und Bürger an ein Miteinander von Mensch und Tier.
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