(pm/ea) – Mittlerweile sind viele der in Erlensee lebenden Flüchtlinge in ihrem Flüchtlingsstatus anerkannt und stehen im Leistungsbezug des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA). Im Rahmen des durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration geförderten Projektes „STARK“ sollen Strukturen in der Flüchtlingshilfe aufgebaut und wichtige Informationen für die alltägliche Begleitung der Flüchtlinge geregelt werden.
Die Flüchtlingshilfe Erlensee nahm dies zum Anlass, Vertreterinnen des KCA einzuladen, die die ehrenamtlichen Helfer und die Flüchtlinge über ihre Rechte und Pflichten informierten. Ingrid Teinzer und Ina Mohn (KCA) legten dar, wie sich ein Leistungsanspruch berechnet oder welche Bildungs- und Teilhabeleistungen angeboten werden, um beispielsweise auch Kindern von Flüchtlingen eine Vereinsmitgliedschaft und somit eine bessere Integration zu ermöglichen. Ein Augenmerk wurde auch auf die Mitwirkungspflicht gelegt, die die Flüchtlinge in ihrer Eingliederungsvereinbarung mit dem KCA unterschreiben: nehmen sie an Maßnahmen nicht teil oder sorgen nicht für die fristgerechte Abgabe von angeforderten Unterlagen, kann dies zu einer Leistungskürzung oder gar –einstellung führen.
Da ohne das Erlernen der deutschen Sprache kaum eine Eingliederung in die Arbeitswelt zu bewerkstelligen ist, verpflichtet das KCA die Personengruppe nach einem persönlichen Erstgespräch in der Regel zunächst zum dreimonatigen Kurs „Leben, Arbeit, Sprache“, der neben Deutschunterricht auch wichtige Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland gibt. Wer bereits gute Deutschkenntnisse erlangt hat, muss sich zu einem Integrationskurs anmelden, der nach 700-1200 Stunden mit einem Zertifikat abschließt. Sollte danach keine direkte Arbeitsaufnahme folgen, schließen sich weitere Maßnahmen wie eine Kompetenzfeststellung oder Bewerbungsunterstützung an.
Erika Kollmann, die beim KCA direkt mit der Vermittlung in Ausbildungs- oder Arbeitsstellen befasst ist, gab anschließend noch ihre Erfahrungen an die zahlreich erschienenen Flüchtlinge und ehrenamtlich engagierten Erlenseer Bürger weiter, und alle Referentinnen standen auch nach Abschluss der Veranstaltung noch für Fragen zur Verfügung.
Die Flüchtlingshilfe Erlensee trifft sich jeden letzten Dienstag im Monat um 17:00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Rückingen. Es werden Erfahrungen in der ehrenamtlichen Betreuung der Flüchtlinge besprochen.
Der Bürgerverein Soziales Erlensee e.V. ist der Träger des Projektes „STARK“ und organisiert Informationsveranstaltungen sowie unterstützende Coachings für die Ehrenamtlichen, um sie in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen. Außerdem nehmen an dem Treffen zwei Mitarbeiterinnen des Rathauses teil, die den Ehrenamtlichen Informationen aus der Stadtverwaltung zukommen lassen. Die Runde würde sich über weitere Bürger freuen, die sich für die Arbeit mit Flüchtlingen interessieren. Dringend benötigt würde Unterstützung bei Bewerbungen oder Wohnungssuche.
Weitere Informationen können bei der Stadtverwaltung Erlensee bei Kerstin Kaemper, Tel: 06183-915198 oder Yasmine Bülbül, Tel: 06183-915158 erfragt werden.