(pm/ea) – Die Gemeinde Rodenbach, die mittlerweile zur Storchengemeinde Nummer 1 im Main-Kinzig-Kreis geworden ist, hat einen Storchenwanderweg installiert, der über die Entwicklung der Storchenpopulation in Rodenbach informiert.
Beginnend beim Parkplatz des Friedhofes Niederrodenbach verläuft der 3,5 km lange Rundkurs am Wehrturm vorbei über die Bahngleise in die Kinzigaue. Auf 7 Tafeln mit jeweils ungehindertem Blick zu den einzelnen Storchenhorsten erfahren die interessierten Wanderer viel Wissenswertes über Biologie und Bruterfolg der mittlerweile 5 dauerhaft besiedelten Storchenhorste.
Viele Rodenbacher Bürgerinnen und Bürger sind stolz auf ihre Störche und möchten gerne mehr über sie erfahren. Stellvertretend hat im vergangenen Jahr Sabine Stiegler den Wunsch nach einem Storchenwanderweg in das Rathaus der Gemeinde getragen. Hier hat man die Anregung gerne aufgenommen und gemeinsam mit dem örtlichen Vogel und Naturschutzverein, der für den Inhalt der Informationstafeln verantwortlich ist, den Wanderweg konzipiert.
Vor 17 Jahren war die Freude der Rodenbacher Bevölkerung groß, als nach vierzig Jahren das erste Storchenpaar wieder den Weg nach Rodenbach gefunden hatte. Die Freude war noch größer, als im Jahr 2014 nach mehr als 50 Jahren auch der alte Wehrturm wieder von den Störchen angenommen wurde. Denn der Wehrturm ist der traditionelle Nistplatz der Rodenbacher Störche und ist eines der Rodenbacher Wahrzeichen.
Der Wanderweg beschreibt die Entwicklung der 5 Storchenbrutpaare seit dem Jahr 2000. Insgesamt haben in Rodenbach bisher 86 junge Störche das Licht der Welt erblickt.
Bei den fünf Storchenbrutpaaren ist es in diesem Jahr aber nicht geblieben. Vier weitere Brutpaare haben sich in unmittelbarer Nähe zu den Horsten 4 und 5, beim Landhof Schmidt, auf 2 Pappeln am Rodenbach und im Pappelwäldchen an den Fischteichen für ihr Brutgeschäft niedergelassen. Mittlerweile stellt sich schon die Frage, ob das Nahrungsangebot in Rodenbach und Umgebung groß genug ist um weitere Brutpaare zu ernähren. Störche sind keine Kostverächter. Zum Nahrungsspektrum der Tiere gehören neben Mäuse aller Art auch Insekten, Lurche und Eidechsen. Kleinere Schlangen, junge Hasen und Kaninchen fehlen auf dem Speiseplan genauso wenig.
Die insgesamt4 Baumbruten sind ein Beleg dafür, dass der Storch als Kulturfolger des Menschen künftig auf die Hilfestellung beim Nestbau verzichten kann. Das Brutgeschäft auf Bäumen ist also ein natürliches Verhalten.
Für die Zukunft wird sich zeigen, wie sich die Situation weiter entwickelt. Mit dem Storchenwanderweg können die Bürger aber bei einer kleinen Wanderung, einen Einblick in die Besiedlungsgeschichte in Rodenbach erhalten.