Studie „Vitale Innenstädte“ zeigt Stärken und Schwächen Bruchköbels

(pm/ea) – Schülerinnen und Schüler des Politik-Leistungskurses des Lichtenberg-Oberstufengymnasiums (LOG) haben im Rahmen ihres Unterrichts in Kooperation mit dem Stadtmarketing Bruchköbel im Herbst 2016 die Umfrage für die Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) zum Thema „Vitale Innenstädte“ in Bruchköbels Innenstadt durchgeführt. In dieser Woche wurden die Ergebnisse für Bruchköbel am LOG den Schülern des Politik Leistungskurses vorgestellt und diskutiert.

Ziel der bundesweiten Studie war es herauszufinden, was Menschen in die Innenstädte zieht und welche Auswirkungen und Anforderungen sich angesichts des rasant wachsenden Onlinehandels für Städte ergeben.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse brachten die Schülerinnen und Schüler ihre Meinungen zur aktuellen Situation der Bruchköbeler Innenstadt mit ein. „Bruchköbel hat zu wenige dauerhaft verkehrsfreie Plätze“, „Es ist nicht wirklich attraktiv und es gibt wenige Gründe nach dem Einkaufen noch in der Innenstadt zu bleiben“, „Es gibt zu wenig Kulturprogramm und es fehlen Angebote auch für jüngere Leute direkt in der Innenstadt“, erklärten die Schüler in der Runde und bestätigten damit die Ergebnisse der Befragung. Ambiente und Flair haben hiernach den größten Einfluss auf die Bewertung der Gesamtattraktivität einer Stadt.

Die lokalen Ergebnisse zeigen deutlich die Stärken und Schwächen Bruchköbels. Mit der Note „Gut“ wurde allein die Erreichbarkeit mit dem PKW bewertet und beim Einzelhandelsangebot die Versorgung mit Lebensmitteln sowie das Angebot der Optiker. Als „Durchschnittlich“ sehen die Befragten in der IFH-Studie unter anderem das „Gastronomieangebot“, die „Ladenöffnungszeiten“ und die „Sauberkeit der Innenstadt“. Unterdurchschnittlich haben die Befragten in Bruchköbel das vorhandene „Freizeitangebot“ oder den Punkt „Sehenswürdigkeiten“ bewertet. In Schulnoten ausgedrückt wurde die Attraktivität der Innenstadt von Bruchköbel mit einer 3,1 benotet (Bundesdurchschnitt in Städten bis 25.000 Einwohner: 2,9).

„Vergleicht man den bundeweiten Durchschnitt der teilnehmenden Städte aus 2014 und 2016, so ist keine Tendenz zur fortschreitenden Verödung der Innenstädte zu erkennen,“ so Oliver Brimmers vom Institut für Handelsforschung, der die hessischen und bundesweiten Ergebnisse vor einer Woche auf dem hessischen Stadtmarketingtag in Hanau präsentierte. Allerdings genüge es, um wirklich nachhaltig Frequenz und Belebung zu sichern, nicht, sich mit Noten wie 2,9 oder 3,1 zufrieden zu geben, so Brimmers. Um sich vor dem Hintergrund des wachsenden Onlinehandels sowie der Konkurrenz anderer Einkaufsstandorte zu behaupten, ist es aus seiner Sicht zwingend in den relevanten Bereichen Atmosphäre/Flair und Einzelhandel zu optimieren.
Aus allen bundesdeutschen Ergebnissen hat das Institut für Handelsforschung daher Thesen herauskristallisiert. „Städte entscheiden die Wahl für sich mit Ambiente und Flair,“ lautet daher auch die erste These und unterstreicht die große Bedeutung, die das Wohlfühlen und ein attraktives Stadtbild aus Sicht der Befragten besitzt. Nur wem eine Innenstadt gefällt, der kommt gerne wieder.

Die nächste These lautet: „Gebäude und Plätze bilden den Charakter einer Stadt“. Hier fließen nicht nur Punkte wie „Sehenswürdigkeiten“, sondern auch die allgemeine „Lebendigkeit“, „Plätze und Grünflächen“ und „Fassaden und Ausstattung“ mit ein. Der Punkt „Der Wettbewerb findet zwischen den stationären Standorten statt“ macht deutlich, dass der Online-Handel zwar eine starke Konkurrenz zu den Angeboten der Innenstadt darstellt, ebenso wichtig sei es aber, auch die Konkurrenz zwischen den Städten um Kunden und Besucher für sich zu entscheiden. So steht Bruchköbel etwa mit seinem Angebot im direkten Wettbewerb zu Nachbarstädten. In der Studie wurde die weitere These aufgestellt, dass digitale Angebote immer wichtiger werden. Daher ist etwa die Möglichkeit, sich online mit Informationen über die Geschäfte und deren Angebote zu versorgen, für die Befragten immens wichtig. Weitere Angebote, etwa ein freies W-Lan-Netz, wird von vielen Befragten begrüßt.

Die IFH-Studie wurde vom Kölner Institut für Handelsforschung zum zweiten Mal im Rahmen einer bundesweiten Befragung in kleineren, mittelgroßen und großen Städten durchgeführt. Das Ziel der Befragung ist die „Schaffung einer aussagekräftigen Datenbasis über eine einheitliche Innenstadtbefragung in so vielen Innenstädten wie möglich, um das Einkaufsverhalten in den deutschen Innenstädten möglichst umfassend abzubilden.“ Bruchköbel nahm 2016 zum ersten Mal an der IFH-Studie teil. Die Schüler des Politik-Leistungskurses haben die Daten, die für Bruchköbel in die Studie eingeflossen sind, selbst erhoben. Dafür dankte ihnen die Geschäftsführerin des Stadtmarketings Andrea Weber im Namen von Bürgermeister Günter Maibach und des gesamten Magistrats der Stadt Bruchköbel ausdrücklich. An zwei festgelegten Tagen haben die Schülerinnen und Schüler im vergangenen Herbst rund 134 Besucher der Bruchköbeler Innenstadt interviewt und nach ihrer Meinung unter anderem zu Angebot, Ambiente, Sauberkeit und Einkaufsmöglichkeiten befragt.

Die Schulstunde fand im Vorfeld des Bürgerinformationsabends zur Innenstadtentwicklung statt, der am kommendem Montag, 22. Mai, um 19 Uhr im Bürgerhaus Bruchköbel veranstaltet wird und zu dem alle interessierten Bürger herzlich eingeladen sind.

Foto: PM

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