(pm/ea) – Die Polarwölfe Ayla und Scott des Wildparks „Alte Fasanerie“ Hanau sind in die Jahre gekommen. Scott hat kaum noch Stimme und auch Aylas „Ode an die Freude“ erklingt nur noch ganz zart und heiser. Die Verantwortlichen des Wildparks haben deshalb entschieden, alle Wolfsheultermine ab sofort abzusagen.
Zum Vokabular der Wölfe gehören u. a. Fiepsen, Quäken, Bellen, Jaulen, Knurren und natürlich das Heulen. Wölfe heulen aus den verschiedensten Gründen, meist gemeinsam im Chor wobei sie oft minutenlang eine ganze Skala von Tönen von sich geben.
Das Heulen, gerade vor Publikum, hat den Wölfen immer große Freude bereitet. Es wirkt so, wie das Singen beim Menschen wirkt. Und gesungen wurde viel, jeder in seiner eigenen Stimmlage. Im Laufe eines Lebens verändert sich die Stimme – auch die Stimme der Wölfe. Beim Heranwachsen wurde aus dem kurzen Bellen ein kehliges langgezogenes Heulen, das vor allem beim gemeinsamen Chorheulen –Wölfe heulen selten alleine – viele Besucher beeindruckte. Aber sowohl Aylas Alt als auch Scotts Tenor sind altersbedingt in die Jahre gekommen und gerade in letzter Zeit brüchig geworden. Wildbiologin Dr. Marion Ebel guckt mit großem Bedauern auf eine schöne Zeit zurück: „Eines der herrlichsten oder für manche auch schauerlichsten Geräusche kann nun zumindest nicht mehr zu offiziellen Heulterminen im Wildpark erklingen.“
Dreizehn Jahre haben die zwei sangesfreudigen Wölfe, zwölf davon zusammen mit ihrem Bruder Khan, die Heulevents zu einem herrlichen Erlebnis gemacht. Dafür ist das Team des Wildparks sehr dankbar und hofft, dass die zwei alten Weißen noch viele schöne Tage gemeinsam verbringen können. Beim Beobachten der zwei Altstars wünscht der Wildpark seinen Besuchern viel Freude.
Foto: Rainer Prause