(pm/ea) – Er gehört schon fest zum Jahresinventar der Gemeinde Schöneck: der Tag der offenen Tür im und um das Gerätehaus der Kilianstädter Feuerwehr in der Frankfurter Straße.
Die immer noch irgendwie geheimnisumwitterte Institution „Freiwillige Feuerwehr“ dem Bürger näherbringen, ist das Ziel einer solchen Veranstaltung: gibt es einen 24-Stundenbetrieb auf der „Wache“? Wie viele hauptamtliche Kräfte gibt es denn? Welche Technik steht zur Verfügung? – Fragen, die der Bürger immer wieder stellt.
Dass das Interesse der Bürger an ihrer Feuerwehr doch groß ist, bewies die hohe Besucherzahl: die in der Fahrzeughalle aufgestellten Tische und Sitzbänke waren restlos gefüllt. Selbst die Chefin der Brandschützer, Bürgermeisterin Cornelia Rück, hatte Mühe, ein Plätzchen für ihr Mittagmahl zu finden.
Viel Mühe hatte sie sich gemacht, die Männer und Frauen der Einsatz- bzw. der Alters- und Ehrenabteilung, um Wehrführer Günther Ditzel und den Vereinsvorsitzenden Matthias Steul: die Anlage so herzurichten, dass sie für jeden Besucher etwas bot: Die Einsatzfahrzeuge und Gerätschaften (Stromerzeuger und Gabelstapler seien als Beispiele genannt) bildeten die Highlights auf dem Hallenvorfeld, sogar ein Verkehrsunfallszenario zum „Anschauen“ hatten die Spezialisten inszeniert. Während für die Großen eher Technik und Taktik im Interessenvordergrund standen, war es für die Kleinsten schon das Größte, einfach nur im Mannschaftsraum zu sitzen und davon zu träumen, ein Feuerwehrmann oder –frau zu sein. Ein Einsatzfahrzeug blieb jedoch ausschließlich den Kindern vorbehalten: das weiße Rettungsfahrzeug entpuppte sich als Hüpfburg.
Für die ganz kleinen Besucher, die noch nicht über das rege Interesse an der komplexen Technik verfügten, hatten die Betreuerinnen der Minifeuerwehr einen besonderen Programmpunkt parat: mittels Pinsel und Farbe verwandelten sie die Gesichter in Prinzessin, Teufel oder auch Löwenschnäuzchen.
Showeinlagen zum Staunen und Lernen boten Vater und Sohn Leichner den Gästen: anhand eines Fettbrandsimulators demonstrierten Lothar und Florian was geschieht, wenn man in der heimischen Küche eine in Brand geratene Friteuse mit Wasser löschen möchte: eine meterhohe Flammenwand sorgte für erschrockene Gesichter bei den Zuschauern. Sommerzeit ist Grillzeit: der knurrende Magen verlangt nach schneller Sättigung, die olle Kohle will aber nicht glühen – vielleicht hilft ein Spritzerchen Spiritus … auch hier die lebensgefährliche Stichflamme.
Gegrilltes, Kaffee und Kuchen in unglaublicher Vielfalt sorgten für den kulinarischen Ausgleich, ehe die Jugendfeuerwehr zum nächsten Programmhöhepunkt rief: eine Garage war in Brand geraten – selbstverständlich simuliert. Durch die Zuschauermenge mussten sich die Einsatzkräfte ihren Weg bahnen, ehe das erlösende Kommando „Wasser marsch!“ ertönte. Im Gegensatz zu einem echten Einsatz waren hier aber „Gaffer“ an der Einsatzstelle höchst erwünscht.
Erst zum Abend hin traten die Besucher den Nachhauseweg an, ohne ihr Fazit vor Ort zu lassen: „Habt ihr Klasse gemacht. Wir kommen wieder!“. Gleichen Tenor ergaben durchweg auch die Beurteilungen in den „sozialen“ Netzwerken.
Offen nur noch die Fragestellungen „von oben“: es gibt bei der Freiwilligen Feuerwehr keine hauptamtlichen Kräfte, alle Brandschützer sind Ehrenamtler, auch die Wache (die keine solche ist, sondern nur ein Funkraum) ist nicht besetzt, die Feuerwehrleute werden von der Leitstelle alarmiert und kommen von zuhause oder dem Arbeitsplatz zur Feuerwehr – Tag und Nacht, Sonntag und Werktag – IMMER !!!
Fotos: PM