(ea) – Zahlreiche Höhepunkte hatte die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Erlensee am Freitagabend im kleinen Saal der Erlenhalle aufzuweisen: Neben der Wahl des Stadtbrandinspektors und seinen Stellvertretern wurden 14 Kameraden befördert. Emotionaler Höhepunkt war zweifelsohne die mit Standing Ovations bedachte Abschiedsrede des aus dem Amt scheidenden Stadtbrandinspektors Werner Beier.
Zu Beginn der Versammlung konnte Stadtbrandinspektor Werner Beier neben der fast vollständig erschienenen Einsatzabteilung sowie der Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr Erlensee auch Stadtverordnetenvorsteher Uwe Laskowski, Vertreter des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung sowie Kreisbrandinspektor Markus Busanni begrüßen.
Jahresbericht des Stadtbrandinspektors
In seinem Bericht über das abgelaufene Jahr 2016 informierte Werner Beier über die geleisteten Einsätze und erbrachte Arbeitsstunden der Einsatzabteilung.
204 Einsätze waren zu bewältigen, darunter 37 Brandeinsätze und 96 Hilfeleistungen. Insgesamt wurden inklusive aller Einsätze, Veranstaltungen und Lehrgänge rund 10.000 Stunden ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erlensee erbracht.
Den Ausbildungsstand der Feuerwehr bezeichnete er mit „mehr als gut“.
Die Einsatzabteilung bestand zum Ende des Berichtsjahres aus 77 Mitgliedern, davon waren 9 weiblich.
Obwohl Werner Beier die Personaldecke im Vergleich zu anderen Feuerwehren noch als gut bezeichnete und darauf hinwies, dass die Tagesalarmsicherheit noch gewährleistet werden kann, forderte er Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Als Beispiel nannte Werner Beier die gezielte Neueinstellung von Feuerwehrmitgliedern, die tagsüber zur Sicherstellung der Tagesalarmstärke beitragen.
Zum Thema „Bedarfs- und Entwicklungsplan“ sprach er die Hoffnung aus, dass dieser im dritten Quartal diesen Jahres verabschiedet werden wird, wenn Anpassungen bezüglich der Veränderung des Standorts Langendiebach eingearbeitet worden sind.
Er sprach den politischen Gremien, der Stadtverwaltung und den Feuerwehrvereinen sowie allen Kameradinnen und Kameraden seinen herzlichen Dank für die Unterstützung der Feuerwehr bei der Erfüllung ihrer Aufgaben aus.
Bericht der Stadtjugendfeuerwehrwartin
Stadtjugendfeuerwehrwartin Esther Alix berichtete von vielen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, darunter die Christbaum-Sammlung, die Teilnahme an der Polizeischau sowie an der Veranstaltung „i-mobil“ und durchgeführten Übungen, darunter eine als 24-Stunden-Übung konzipierte, die aufgrund der Zeitumstellung dann jedoch 25 Stunden dauerte. Dabei mussten verschiedene Einsatz-Szenarien von den Jugendlichen bewältigt werden. Außerdem standen Küchendienst und Reinigungsarbeiten auf dem Plan. Alles wurde laut Esther Alix mit Bravour gemeistert.
Besonders stolz ist man bei der Jugendfeuerwehr auf die gelebte Inklusion: Ein Jugendfeuerwehrmitglied ist trotz Behinderung sofort voll in die Gruppe integriert worden.
Die Jugendfeuerwehr bestand zum Ende des Berichtsjahres aus 25 Mitgliedern (4 mehr als im Vorjahr), darunter 2 Mädchen.
Für die Unterstützung sprach Esther Alix allen ein großes Dankeschön aus.
Grußworte
Kreisbrandinspektor Markus Busanni sprach den Einsatzkräften seinen großen Dank für das erneut arbeitsintensive Jahr aus und überbrachte auch die Grüße von Landrat Erich Pipa.
Er betonte vor dem Hintergrund zunehmender Einsätze aufgrund von ausgelösten Brandmeldeanlagen, dass ein Gewerbegebiet wie der Fliegerhorst nur deswegen entwickelt werden konnte, weil die Feuerwehr hier Sicherheit garantiert und somit durchaus auch als Wirtschaftsfaktor zu sehen ist.
Der Jugendfeuerwehr dankte er besonders, weil die Abteilung von 21 auf 25 Mitglieder angewachsen ist und sich die Jugendlichen auch sozial engagieren.
Dem Ende April aus dem Amt scheidenden Stadtbrandinspektor Werner Beier sprach Markus Busanni ein großes Dankeschön für seine 13 Jahre Tätigkeit in der Leitung der Feuerwehr aus, wo er nicht selten sein großes Organisationstalent zum Wohle der Feuerwehr einsetzte.
In seinem Grußwort hob Bürgermeister Stefan Erb hervor, dass durchschnittlich jede Woche zu vier Einsätzen ausgerückt werden musste. Er sprach im Namen aller Gremien un aller Bürgerinnen und Bürger seine Anerkennung und Respekt aus. Dass sich ab und zu Anwohner über laute Feuerwehrsirenen oder ähnliches beschweren, bezeichnete er als „abstrus“ und stellte klar, dass die Feuerwehr in der Stadt zu Recht einen hohen Stellenwert besitzt. Einen besonderen Dank richtete er auch an die Jugendfeuerwehr, die mit ihrer Arbeit den wichtigen Bereich der Nachwuchsgewinnung sicherstellt.
In Richtung Werner Beier gewandt, lobte er die ununterbrochene gute Zusammenarbeit. Obwohl „die Ära Beier“ als Stadtbrandinspektor zu Ende geht, werde er ihn auch weiterhin zum großen Themenbereich Feuerwehr immer ansprechen.
Wie bereits berichtet, wurde Björn Winterhalter als Nachfolger von Werner Beier zum neuen Stadtbrandinspektor, Uwe Kuprian zu seinem 1. und Jens Schäfer zu seinem 2. Stellvertreter gewählt. Mit den beiden Stellvertreterposten wird die erst kürzlich geänderte Feuerwehrsatzung mit Leben gefüllt. Vorher gab es mit Björn Winterhalter lediglich einen stellvertretenden Stadtbrandinspektor.
Beförderungen
Befördert wurden
zum Feuerwehrmann:
Patrick Koncz, Jonas Wacker, Julius Führ, Jan-Luca Schmidt
zum Oberfeuerwehrmann:
Andre Lach, MarvinGebhard, Jan Holzer
zum Hauptfeuerwehrmann:
Sascha Schneider, Jan Petersen
zum Löschmeister:
Eric Strieb, Nico Barthel
zum Hauptlöschmeister:
Holger Eiring
zum Brandmeister:
Sebastian Herchenröther, Burkhard Hofmann
zum Oberbrandmeister:
Jens Schäfer.
Die neu in die Einsatzabteilung aus der Jugendfeuerwehr gekommenen Kameradinnen und Kameraden wurden der Versammlung vorgestellt und ihnen das Taschenbuch „Schott und Ritter“ überreicht:
Juan Moreno, Lucas Schessl, Julia Schumacher, Diana Rochow
„So, das war’s“
Mit diesen drei Worten begann Werner Beier seine Abschiedsrede als Stadtbrandinspektor, die am Ende der Versammlung zum emotionalen Höhepunkt wurde.
Nach 12 Jahren in der Leitung der Feuerwehr Erlensee und einem Jahr in der stellv. Leitung tätig, was die Hälfte seiner gesamten Feuerwehrzeit ausmacht, zeigte sich Werner Beier sehr zufrieden.
„Zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Verwaltung, wo mich Peter Cord immer unterstützt und auch öfters geleitet hat, zum Wohle der Feuerwehr, der Verwaltung und somit letztlich damit zum Wohle und der Menschen hier in Erlensee. Zufrieden mit meinem Chef, unserem Bürgermeister Stefan Erb, der in dieser Zeit mit seinem Magistrat immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr hatte, obwohl die angespannte finanzielle Lage der Kommune wenig Spielraum hatte. Zufrieden mit den verschiedenen Führungskräften, die ihren Job immer gut gemacht haben. Jetzt noch die wichtigsten, nämlich Euch, die Feuerwehrangehörigen, mit denen ich immer voll zufrieden war. Die immer wieder ihren Dienst beim Einsatz, bei Übungen und sonstigen Veranstaltungen zum Wohle der Bevölkerung mit dem Einbringen von ihrer Freizeit dies alles erst ermöglicht haben“, so Werner Beier in einer menschlichen und authentischen Abschiedsrede, die auch Platz für Emotionen hatte.
Als Ausblick auf die Zukunft stellte er heraus, dass es weitere Veränderungen und Verbesserungen geben bzw. geben müsse, um die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, wo er auf die Unterstützung durch die politischen Gremien vertraut.
Seinem Nachfolger wünschte er alles Gute und ein Händchen für die verschiedenen, teilweise auch politischen Herausforderungen der Zukunft, um diese dann gemeinsam zu stemmen, um die Feuerwehr weiter zu entwickeln.
„Danke für die schöne Zeit, die ich mit euch allen erleben durfte. Ich werde weiterhin der Feuerwehr in Erlensee erhalten bleiben. In welcher Form und in welchem Umfang wird sich zeigen. So, das war’s.“
Mit minutenlangen Standing Ovations endete dann eine Jahreshauptversammlung, die wohl noch einigen in Erinnerung verbleiben dürfte.
Auf dem Titelfoto: Bürgermeister Stefan Erb (rechts) mit dem zukünftigen Stadtbrandinspektor Björn Winterhalter (links) und Stadtbrandinspektor Werner Beier (3.v.r.) sowie Stadtjugendfeuerwehrwartin Esther Alix (2.v.l.) mit den beförderten und neuen Mitgliedern der Einsatzabteilung
Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld
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