Erlenseer Magistrat beschließt erste Maßnahmen zum Schuldenabbau

(ea) – Wie berichtet, wurde die Sanierung des Rathauses auf unbestimmte Zeit verschoben. Ein Grund dafür war die zu erwartende neue Auflage durch das Land Hessen zum Schuldenabbau. Jetzt hat der Magistrat erste Maßnahmen beschlossen, die noch für einige Diskussionen in der Bevölkerung sorgen werden.

Parken wird grundsätzlich gebührenpflichtig

Mit dem kostenlosen Parken wird es zukünftig in Erlensee vorbei sein. Alle ausgewiesenen Parkflächen im gesamten Stadtgebiet werden gebührenpflichtig.

Wie genau die Gestaltung der Gebühren aussehen wird, ist derzeit noch offen. Es soll allerdings versucht werden, die Bürgerinnen und Bürger über die Grundsteuer entsprechend zu entlasten, sofern sie ein Parkticket beantragen. Das „Erlensee-Parkpickerl“ muss beim Servicebüro zunächst käuflich erworben werden und soll bis zu einem Jahr gültig sein. Als Parkmarke an der Windschutzscheibe angebracht, befreit diese – allerdings ausschließlich die Erlenseer Bevölkerung – von der Nutzung der noch flächendeckend aufzustellenden Parkautomaten. Die Gebühr soll dann über die Grundsteuer erstattet werden, ob in voller Höhe, ist noch strittig. Hier muss noch die Kommunalaufsicht entsprechend grünes Licht geben.

Löschwassermenge wird in Rechnung gestellt

Im Falle eines Brandereignisses wird zukünftig die Menge des benutzten Löschwassers in Rechnung gestellt. Es wird allerdings darauf verwiesen, dass dies ausschließlich für Gewerbebetriebe gilt, die eine gewisse Betriebsgröße aufweisen. Für Privatpersonen bleibt die Hilfe der Feuerwehr auch weiterhin kostenlos.

Neue Feuerwache auf Fliegerhorst

Wegen der gestiegenen Anzahl an Feuerwehreinsätzen infolge der Auslösung von Brandmeldeanlagen bei Betrieben im Fliegerhorst will der Magistrat mit der Einrichtung einer zusätzlichen Feuerwache im Fliegerhorst eine Entlastung der Freiwilligen Feuerwehr Erlensee sowohl in technischer als auch personeller Hinsicht erreichen, was auch damit verbunden ist, in diesem Bereich die Ausgaben zumindest stabil zu halten.

Die Fliegerhorst-Feuerwache soll vom Zweckverband getragen und von den Betrieben im Fliegerhorst anteilig finanziert werden.

Wie bereits auf der letzten Stadtverordnetenversammlung von Bürgermeister Stefan Erb angekündigt, wird Werner Beier, der um Entlassung aus dem Amt des Stadtbrandinspektors gebeten hatte, weiterhin für Sonderaufgaben aus dem Bereich Feuerwehr dem Magistrat und der Stadt Erlensee zur Verfügung stehen. Diese Sonderaufgabe scheint in Kürze Realität zu werden, denn Werner Beier ist als Wehrführer der Fliegerhorst-Wache im Gespräch, wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu erfahren war.

Fäkalienverkauf an Landwirte

Aufgrund der neuen Gülleverordnung sind die Landwirte in erhebliche Bedrängnis geraten, da das Aufbringen von Gülle auf die Felder in Kürze so nicht mehr möglich sein wird. Hintergrund sind die hohen Nitratwerte im Grundwasser. Gülle weist einen extrem hohen Stickstoffwert auf und darf daher so lange nicht mehr als Dünger verwendet werden, bis sich die Grundwasserwerte wieder normalisiert haben.

Hilfe für die Landwirte kommt jetzt von der Stadt Erlensee, die aus der Not eine Tugend macht: Da menschliche Fäkalien einen erheblich niedrigeren Stickstoffanteil aufweisen, können diese als Gülleersatz verwendet werden. Die dafür benötigte sprühfähige Konsistenz der Fäkalienmasse liegt in der Druckleitung, die von Neuberg nach Erlensee führt, vor. Hinter der Markwaldsiedlung wurden bereits Zapfstellen eingerichtet, an denen die Landwirte künftig die wertvolle Düngermasse aufnehmen können. Über die Höhe des Abgabepreises wurde noch nicht entschieden, allerdings sollen die Landwirte hier nicht übermäßig zur Sanierung des Erlenseer Haushalts mit herangezogen werden.

Die Maßnahmen müssen noch von der Stadtverordnetenversammlung auf eine der nächsten Sitzung beschlossen werden.

Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld, Planungsskizze: Zweckverband

Das war selbstverständlich ein Aprilscherz!

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