(ea/pm) – „Unsere Ressourcen sind Geld und Gebet.“ So brachte Diakoniepfarrer Bernd Laukel auf den Punkt, worum es bei der Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Hanau schwerpunktmäßig ging. Rund 80 Delegierte der evangelischen Gemeinden zwischen Gronau und Rodenbach, Großauheim und Ronneburg waren dazu in den Räumen der Vereinten Martin Luther- und Althanauer Hospitalstiftung zusammengekommen.
Die Tagesordnung war gut gefüllt, wurde unter der souveränen Leitung von Präses Gudrun Levin (Windecken) aber zügig durchgearbeitet. Neben Nachnominierungen und Haushaltsbeschlüssen standen die Berichte von Dekanin Claudia Brinkmann-Weiß (Hanau) und Dekan Dr. Martin Lückhoff (Langenselbold) auf dem Programm. Sie gaben einen Überblick über das reichhaltige, oft aber auch spannungsreiche Leben evangelischer Kirche in der Region.
Das Lutherjubiläum dieses Jahres wolle man nicht nur als historischen Rückblick, sondern als Einladung zum Gespräch über den Glauben im 21. Jahrhundert feiern. Die Partnerschaftsarbeit mit Madikwe / Südafrika wird durch gegenseitige Besuche in diesem Jahr mit Leben gefüllt. Das kriegsgeschüttelte Homs in Syrien kann leider nicht so ohne weiteres besucht werden – hier steht die diakonische Hilfe für soziale Projekte und ein Krankenhaus im Wadi Nasara („Tal der Christen“) im Vordergrund, vermittelt durch persönliche Kontakte von Dekan Lückhoff. Diese Hilfe soll aufrecht erhalten werden, obwohl der Kirchenkreis und seine Gemeinden durch demographischen Wandel und Austritte unter Finanzschwierigkeiten leiden. In naher Zukunft müssten deswegen weitere Pfarrstellen gestrichen werden, berichteten die Dekane, und wollen hierzu das Gespräch mit den Verantwortlichen in den Gemeinden suchen.
Neue Strukturen in der Trägerschaft evangelischer Kitas und Klimaschutz vor Ort waren weitere Themen. Dekan Lückhoff dankte Ehrenamtlichen und Pfarrern für ihr Engagement in den Gemeinden. Dadurch sei es möglich geworden, dass im im vergangenen Jahr im Kirchenkreis insgesamt über 2000 Hauptgottesdienste gefeiert wurden sowie zahlreiche Projekte, Besuche, Hilfsaktionen und Kasualgottesdienste (Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Beerdigungen) stattfanden.
„Geld und Gebet“ – diese beiden Pole sind für Kirche unverzichtbar, stehen manchmal aber auch in Spannung zueinander. Das wurde beim Schwerpunktthema „Diakonie“ deutlich, zu dem Pfr. Laukel, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Hanau, den neuen Rahmenplan vorstellte. Angesichts einer älter und vielfältiger werdenden Gesellschaft plädierte er für eine ganzheitliche Sicht der hilfesuchenden Menschen. Dies sei unter ökonomischem Druck und oft nur kurzfristiger Projektförderung nicht immer leicht zu realisieren. Nur so werde aber das kirchliche Profil in dieser Form sozialer Arbeit sichtbar, die sich nicht nur an Fallzahlen und Statistiken, sondern an der unverwechselbaren Persönlichkeit jedes einzelnen orientieren wolle. In intensiven Tischgesprächen vertieften die Kreissynodalen diese Thematik im Blick auf ihre Heimatgemeinden.
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