Vogelgrippe erneut im Raum Hanau nachgewiesen

(pm/ea) – Nach Auskunft des Veterinäramtes ist in diesen Tagen erneut ein positiver Befund der Vogelgrippe im Main-Kinzig-Kreis registriert worden.

Das deutsche Referenzlabor hat das aggressive Influenzavirus vom Typ H5N8 bei einem Bussard identifiziert, der vergangene Woche tot am Ruhlsee gefunden wurde. „Damit gilt weiterhin die höchste Sicherheitsstufe in der Region“, erklärt Kreisbeigeordneter Matthias Zach.

Die in Langenselbold, Rodenbach und Teilen von Hasselroth bestehenden Restriktionszonen müssen leicht ausgeweitet werden. Außerdem verlängern sich die erteilten Auflagen entsprechend der neuen Ausgangslage. Das Virus hat sich in der durch umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen massiv angewachsenen Zielvogelpopulation am Ruhlsee und dem benachbarten Kinzigsee etabliert. Aus Sicht der Fachleute ist nicht auszuschließen, dass noch weitere positive Befunde folgen.

Es werde daher dringend darum gebeten, die tierseuchenrechtlichen Vorgaben einzuhalten. Zum Schutz der Geflügelhaltungen ist die Aufstallung das oberste Gebot. Zudem gibt es ein Verbot des Verbringens von Geflügel aus diesen Restriktionszonen heraus. Die Jagd auf Federwild hat zu unterbleiben, Geflügelhaltungen dürfen nicht von Unbefugten betreten werden.

Kreisbeigeordneter Zach verweist darüber hinaus auf den Leinenzwang für Hunde, die unter Umständen das gefährliche Virus verbreiten könnten. Auch wird empfohlen, Katzen in den genannten Gebieten nicht frei herumlaufen zu lassen. Ihnen kann eine wesentliche Rolle als Überträger bzw. Verbreiter des Virus zukommen. Daher ist ein Kontakt zu Vogelkadavern unbedingt zu vermeiden.

Der jetzt gemeldete Fall ist bereits der dritte Nachweis der Vogelgrippe im Main-Kinzig-Kreis. Zudem gab es positive Befunde in direkter Nachbarschaft im Landkreis Aschaffenburg sowie im Wetteraukreis und der Stadt Frankfurt. Monatlich werden rund 100 Proben allein aus dem Main-Kinzig-Kreis untersucht, noch am Freitag wurde ein Graureiher im Bereich der aktuellen Schutzzone tot geborgen.

„Wir können aufgrund der hohen Beweglichkeit der Wildvögel keine Entwarnung geben“, macht Amtstierarzt Dr Mario Zimmer deutlich. Die Gefahr sei derzeit im Main-Kinzig-Kreis nach wie vor groß, denn das Virus habe sich in der Region etabliert. Die Nachweise gehen aktuell zwar in ganz Deutschland zurück, auch in Hessen werden derzeit weniger Nachweise geführt als im Februar und zu Monatsbeginn, jedoch muss immer die regionale Lage bei der Bewertung des Risikos eine Rolle spielen.

Sämtliche Auflagen dienten vor allem dem Schutz der Geflügelbestände, die bei einer Ansteckung schwer erkranken und vor allem Hühnerbestände große Verlustraten verzeichnen. Im Seuchenfall in einer Geflügelhaltung muss daher unter Umständen der Bestand getötet werden, um die Ausbreitung zu verhindern.

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