Internationaler Tag der Wälder am 21. März

(pm/ea) – „Lange war das Interesse der Menschen am Wald überwiegend durch die Holznutzung und die Jagd bestimmt. Heute hat sich unser Waldbild grundlegend geändert. Wir nehmen den Wald als Kraft- und Energiespender immer wichtiger.“ äußert sich Forstamtsleiter Christian Schaefer vom Forstamt Hanau-Wolfgang anlässlich des Internationalen Tag des Waldes.

Während weltweit am Internationalen Tag der Wälder vor allem der nachwachsende Energie- und Rohstoff Holz in den Blick genommen wird, geht es Forstleuten und Waldbesitzern in Deutschland immer auch um die „Mensch-Wald-Beziehung“ und um die wohltuende Wirkung der Wälder auf den Menschen.

Dass sich die Wälder in Deutschland neben der Holzernte, dem Naturschutz, der Sicherung von Luft-, Boden- und Gewässergüte auch zu einem bevorzugten Ort für zahlreiche Freizeitangebote entwickelt haben, ist dem gesellschaftlichen Wandel von einer agrarwirtschaftlich geprägten Lebensweise zu einer Dienstleistungsgesellschaft geschuldet. „Wir geben uns in unserem Forstamt große Mühe, dass unsere Wälder für die Menschen begehbar und erlebbar bleiben. Dazu gehören nicht nur der Aufbau und die Pflege artenreicher, stabiler Wälder, regelmäßige Holzernte und Pflanzung sowie die Erhaltung und Förderung besonderer Waldbiotope. Wichtiger Teil unserer Arbeit ist auch die Instandhaltung der Waldwege, die zu Erholung und Sport einladen“, schildert Forstmann Schaefer den Umgang mit den ihm anvertrauten Wäldern

Ein Aufenthalt im Wald hat durch zahlreiche Studien belegte, positive Auswirkungen auf Körper und Geist. Der Blick in die grüne Natur bewirkt eine Steigerung der Stimmung. „Deswegen können wir Förster sagen: Unser Wald tut dir gut, er spendet Energie für Geist und Körper“!“

International gesehen steht die Deutsche Forstwirtschaft gut da. Seit dreihundert Jahren prägt der Leitsatz der Nachhaltigkeit das forstliche Handeln. Dies wird auch in der durch das Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts im Jahr 2012 durchgeführten 3. Bundeswaldinventur in allen Punkten bestätigt.

Der Wald in Hessen ist keine einschichtige Monokultur. Die Inventur zeigte, dass die Waldbestände zu 86 % Mischwälder sind und aus unterschiedlichen Baumarten bestehen. Alle Laubbaumarten konnten an Waldfläche zulegen. Der Laubbaumanteil liegt bei 59 %. Ein weiterer Indikator für Vielfalt: in 74 % der Wälder finden wir unterschiedliche Baumschichten. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass in Hessen 45 % der Wälder naturnah oder sehr naturnah sind. Das ist der Spitzenwert in Deutschland. Mit dieser Strukturvielfalt und der breiten Baumartenpalette ist der hessische Wald für die Zukunft gut aufgestellt. Diese Aussagen gelten auch für alle vom Forstamt Hanau-Wolfgang betreuten Waldbesitzer.
Wie die Bundeswaldinventur feststellt, ist der Holzvorrat in Hessens Wäldern trotz der Holznutzung zwischen 2002 und 2012 um 23 Millionen Kubikmeter angewachsen.
Durch die nachhaltige Holznutzung und den Vorratsaufbau im Wald konnten der Atmosphäre in diesem Zeitraum 100 Mio. Tonnen des CO2 entzogen werden. Gleichzeitig ersetzt Holz den Verbrauch von energieintensiven Baustoffen wie Kunststoff, Stahl oder Beton.

Der 21. März wurde erstmals 1971 Jahren von der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) als „Tag des Waldes“ ausgerufen. Dies geschah als Reaktion auf die globale Waldvernichtung. Mit knapp vier Milliarden Hektar bedecken Wälder noch rund 30 Prozent der Erdoberfläche. Während sich – ausgehend von Deutschland – seit über 300 Jahren eine nachhaltige Forstwirtschaft in vielen Teilen Europas etablierte, ist die Sorge um die Regenwälder groß, die nach wie vor durch Raubbau und Klimawandel bedroht sind.

Ende des Jahres 2012 wurde dann auf Beschluss der Plenarsitzung der UN-Generalversammlung der traditionelle 21. März eines jeden Jahres zum „Tag der Wälder“ auf internationaler Ebene erklärt. Dieser Welttag der Forstwirtschaft soll die Wichtigkeit aller Arten von Wäldern und ebenso der Bäume außerhalb von Wäldern betonen und würdigen. Einer breiten Öffentlichkeit soll deutlich gemacht werden, dass es im internationalen Zusammenspiel gilt, die nachhaltige Bewirtschaftung, die Erhaltung und die Entwicklung aller Arten von Wäldern und Bäumen zugunsten heutiger und künftiger Generationen zu stärken.

Auf dem Foto: Das Weiße Buschwindröschen: „Die Frühjahrsblüher im Wald fangen an zu blühen“

Foto: Sigrun Brell

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