(pm/ea) – Die Rettungsdienste im Main-Kinzig-Kreis haben auch im Jahr 2016 die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfristquote eingehalten. Das teilt das Gefahrenabwehrzentrum mit, das die hilfsfristrelevanten Notfalleinsätze im vergangenen Jahr ausgewertet hat.
Vorgeschrieben ist, dass die Einsatzkräfte in 90 Prozent aller Alarmierungen binnen zehn Minuten am Einsatzort eintreffen.
Landrat Erich Pipa weiß diese Quote angesichts einer steigenden Einwohnerzahl im Main-Kinzig-Kreis einzustufen. „Mehr Menschen bedeuten mehr Einsätze. Das hat auch, aber nicht nur etwas mit der Altersstruktur zu tun. Wir beobachten den Anstieg bei den Alarmierungen nun schon seit Jahren. Für uns heißt das, die Leitstelle, die Rettungsdienste und die Einsatzkräfte noch besser auszustatten“, so Pipa, der in dem Zusammenhang den Frauen und Männern dankte, die ihren Dienst für die Patientinnen und Patienten verrichten.
Nicht nur die für die Hilfsfrist relevanten Einsätze, auch die Zahl der Rettungsdiensteinsätze ist im abgelaufenen Jahr erneut kräftig angestiegen auf nun über 70.000. Bei den Technischen Hilfeleistungen belief sich die Steigerung sogar um 6,4 Prozent auf 2.284 Einsätze, während die Zahl der Einsätze bei Bränden mit 1.779 fast genau auf dem Niveau des Vorjahres lag.
„Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Gesamtzahl der Einsätze drastisch erhöht. Wir reden über ein Plus von rund 40 Prozent. Das spricht zwar für das große Vertrauen in unsere Rettungsdienste und es mag auch die schlechtere Ärzteversorgung auf dem Land widerspiegeln. In jedem Fall müssen wir aber anerkennen, dass sich diese Entwicklung verstetigt und anhält, mit allen Konsequenzen dieser Mehrbelastung für unsere Leitstelle und die Einsatzkräfte vor Ort“, sagt Erich Pipa, zuständiger Dezernent für den Bereich Gefahrenabwehr.
Schon auf die Anstiege in den zurückliegenden Jahren habe der Kreis ständige Anpassungen beim Personalbestand, beim Equipment und bei den Strukturen vorgenommen, darunter zuletzt mit drei zusätzlichen Kräften für die Leitstelle im Jahr 2016. Größere Maßnahmen hatte der Kreis 2014 und 2015 umgesetzt, als die Bereitschaftszeiten derart ausgeweitet wurden, dass nun praktisch vier zusätzliche Rettungswagen-Mannschaften rund um die Uhr einsatzbereit sind. „Wir können heute behaupten: Wir haben die richtigen Maßnahmen ergriffen, aber es besteht weiter Handlungsbedarf.“
Aus seinen regelmäßigen Besuchen der Leitstelle Main-Kinzig in Gelnhausen weiß Pipa um die hohe Belastung, denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort ausgesetzt sind. 22 Frauen und Männer sorgen dafür, dass über die Notrufnummer 112 die Meldungen schnell und kompetent entgegengenommen und immer der am schnellsten verfügbare Rettungswagen oder ein Notarzt an den Einsatzort geschickt werden. Im Schnitt erreichen die Leitstelle täglich 838 Anrufe, also etwa 35 Hilfeersuchen in der Stunde. Pipa dankte der Amtsleitung des Gefahrenabwehrzentrums, Markus Busanni und Günther Seitz, als Organisator des Rettungsdienstes und Leitstellenbetriebs im Kreisgebiet, sowie deren Team „für diesen unermüdlichen Einsatz im Dienste der Sicherheit und Gesundheit der Menschen im Kreis“.
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