„Ich bin die Erlenseer – nicht nur die Diebacher – Pfarrerin!“

(ea) – Die Betonung liegt auf Erlensee. Das ist Pfarrerin Claudia Gillhoff sehr wichtig, denn oft wird sie noch ausschließlich als „die Pfarrerin von Langendiebach“ bezeichnet. Das und vieles mehr verrät sie im Interview mit Erlensee Aktuell.

Am 1. November trat Claudia Gillhoff in Erlensee ihre erste Pfarrstelle an. „Ich befinde mich für die nächsten zweieinhalb Jahre im so genannten Probedienst, was bedeutet, dass ich mich noch im eigenen pfarramtlichen Dienst bewähren muss und am Ende der Zeit eine Entscheidung über mein Verbleiben in der Kirchengemeinde Erlensee fallen wird“.

Claudia Gillhoff stammt aus Schwerte, absolvierte von September 2014 bis Anfang Mai 2016 ihr Vikariat in Bad Emstal bei Kassel und machte im vergangenen September ihr zweites Examen. Für ihre erste Pfarrstelle hatte sie den Wunsch in ein „Team-Pfarramt“ zu kommen. Ein solches war mit Erlensee dann auch auf der Vorschlagsliste der Landeskirche mit den freien Pfarrstellen, die mit den „neuen“ Pfarrerinnen und Pfarrern besetzt werden sollten, und wurde von ihr sogleich als Erstwunsch markiert, der schließlich erfüllt wurde.

„Ich hatte weder Kontakte zu Erlensee noch war ich vorher dort. Ich wusste demzufolge nicht, was mich erwartet“.

Bei ihrem ersten Besuch wurde sie von ihren beiden Kollegen Dieter Wichihowski und Jost Häfner zwar herzlich empfangen, die Besichtigung ihrer neuen Wirkstätte und des Pfarrhauses hatte sie sich allerdings doch etwas anders vorstellt.

„Das Pfarrhaus war eine einzige Baustelle. Dort konnte ich nicht einziehen. Daher musste vorübergehend eine andere Wohnung für mich gefunden werden, bevor dann Ende November der Einzug ins Haus erfolgen konnte“.

Kinder, Jugend und Familien sind die Themen, die ihr besonders am Herzen liegen:

„Im vergangenen Jahr gab es mehr als 30 Taufen. Die Stadt ist außerdem Zuzugsgebiet. Das zeigt mir, dass Erlensee Zukunft hat. Es muss allerdings mehr für Familien und deren Kinder getan werden. Dafür möchte ich mich besonders einsetzen. Einmal im Monat gibt es bereits ein spezielles Angebot für Kinder und Familien. Ich überlege, zusätzlich zum Familiengottesdienst und den bestehenden Angeboten noch einen Kinder- oder Krabbelgottesdienst anzubieten. Was derzeit auch noch völlig fehlt, sind Jugendgottesdienste. Dabei gibt es ein starkes ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen – besonders in Langendiebach.“

Für was ist die Erlenseer Pfarrerin eigentlich sonst noch zuständig?

„Mein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist die Leitung der zwei kircheneigenen Kitas, wo mir auf der Sitzung des Kirchenvorstandes im Februar die Geschäftsführung übertragen wurde. Neben der Thematik Finanzen und der Ausschreibung von freien Stellen, gehören auch regelmäßige Dienstgespräche in den Kitas und die Kommunikation mit der Stadtverwaltung zu meinen Aufgaben.
Außerdem bin ich aktuell auch für die inhaltliche Gestaltung der Frauenhilfe zuständig, weil es zurzeit keine Leitung gibt. Hier finden mittwochs vierzehntägig Treffen statt. Diese beginnen mit einer Andacht, danach gibt es einen Programmpunkt und anschließend Kaffee und Kuchen. Hierzu sind alle Frauen übrigens herzlich willkommen“.

Was sagt die Erlenseer Pfarrerin zu der geplanten Fusion zwischen Erlensee und Neuberg?

Der Kirchenvorstand hat ja hier in Erlensee bereits seit längerem eine Fusion hinter sich. Daher auch meine Betonung, dass ich mich als Erlenseer Pfarrerin sehe, obwohl an meinem Pfarrhaus statt „Pfarramt – Erlensee 1“ noch das Schild „Pfarramt Langendiebach I“ hängt. Dass die ehemaligen beiden Kirchengemeinden noch weiter zusammenwachsen müssen, ist natürlich selbstverständlich. Wenn ich irgendwann nicht mehr nach meinem Passierschein gefragt werde, wenn ich beispielsweise zu Beerdigungen auf dem Friedhof im Stadtteil Rückingen bin, ist diese Fusion vollständig gelungen. Ich antworte jedenfalls immer, dass mein Passierschein 24 Stunden gültig ist, was dann wiederum zur Folge hat, dass ich von den früheren Schlachten in der Ortsmitte zwischen den Anhängern der Fußballvereine berichtet bekomme.

Die geplante Fusion zwischen Erlensee und Neuberg ist bei mir noch kein Thema, zumal Neuberg seit 1. Februar ebenfalls einen neuen Pfarrer bekommen hat. Im Bezug auf zukünftige Kooperationsräume zwischen den Kirchengemeinden kann es allerdings schnell ein Thema werden.

Bekannt ist, dass Pfarrerin Claudia Gillhoff bekennende Borussia Dortmund-Anhängerin ist (dieses Thema wurde allerdings im Interview, welches nach dem Spiel gegen Darmstadt stattfand, nicht angesprochen). Gibt es sonst noch Hobbies?

Schwimmen und Lesen. Außerdem werde ich – sobald es das Wetter zulässt – mit dem Fahrrad zwischen den Stadtteilen Rückingen und Langendiebach pendeln.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Markus Sommerfeld

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