(pm/ea) – „Nächster Schlag für den Arbeitsstandort Hanau!“ schreiben lokale Zeitungen und berichten darüber, dass das Unternehmen Evonik 300 Arbeitsplätze aus der Buchhaltung von Hanau nach Offenbach verlagert. OB Kaminsky bleibt jedoch angesichts der Schlagzeilen gelassen, denn: „Tatsache ist, dass Evonik intern umschichtet. Darüber sind wir auch schon lange informiert, da wir in engem Kontakt mit dem Unternehmen stehen“.
Doch Jobs gingen in Hanau keine verloren, da das Unternehmen im Gegenzug neue Arbeitsplätze nach Hanau holen werde.
„Evonik gibt seiner Finanzorganisation neue Strukturen und verlegt deshalb Arbeitsplätze aus dem Rechnungswesen von Hanau aus organisatorischen Gründen in das nahe gelegene Offenbach“, erklärt Bernd Vendt, Standortleiter Industriepark Wolfgang, Evonik Technology & Infrastructure GmbH. „Das bedeutet: Die Main-Region ist für Evonik – neben Costa Rica und Malaysia – einer von insgesamt drei Schwerpunkten der Finanzorganisation weltweit“, so Vendt weiter. Darüber hinaus plane Evonik am Standort Hanau die Ansiedlung von Arbeitsplätzen aus der IT-Technik. „In Summe bleibt durch diese beiden Maßnahmen die Zahl der Arbeitsplätze bei Evonik im Industriepark Wolfgang nahezu unverändert“, bestätigt Vendt.
„Wir freuen uns über das Bekenntnis von Evonik zum Standort Hanau und dass die – im Rahmen der Digitalisierung immer wichtiger werdenden Funktionen der IT – nach Hanau kommen“, sagte OB Kaminsky. Er dankte Vendt für die gute vertrauensvolle Zusammenarbeit und die funktionierende Kommunikation zwischen Stadt und Evonik. „Als Kommune im Rhein-Main-Gebiet freuen wir uns, zum einen darüber, dass Evonik einen seiner drei weltweiten Finanzschwerpunkte hier in der Region setzt. Zum anderen ist es wichtig, dass durch den Umzug keine Arbeitsplätze verloren gehen“, so der OB. „Da Offenbach sehr nahe liegt, können die Evonik-Mitarbeiter aus der Buchhaltung ihren neuen Arbeitsplatz problemlos erreichen.“
„Die Umschichtung von Arbeitsplätzen und Funktionen ist ein ganz normaler Vorgang in großen Unternehmen. Damit werden Prozesse den Erfordernissen angepasst, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt Erika Schulte, Geschäftsführerin der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH. Zwischen den Städten und Kommunen im Rhein-Main-Gebiet gäbe es stets eine gewisse Fluktuation. In den letzten Jahren hätten sich auch verschiedenen Unternehmen aus den umliegenden Gemeinden dafür entschieden ihren Standort nach Hanau zu verlegen. „Erst vor einem halben Jahr hat die Firma Falken Tyre Europe GmbH, ein Schwesterunternehmen von Dunlop Tech, angekündigt, mit 110 Mitarbeitern von Offenbach nach Hanau zu ziehen“, erinnert Schulte. Das renommierte Unternehmen ALD Vacuum Technologies GmbH (ALD) habe sich nicht nur langfristig für den Standort Hanau entschieden, sondern ziehe hier auch weitere Unternehmenteile aus anderen Teilen Deutschlands in Hanau zusammen und baue dafür derzeit neue Gebäude im Fraunhofer-Science-Park, zählt Schulte weiter auf. „Seit 2010 ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Hanau um rund 4.000 gestiegen – und das ist die Zahl, die unterm Strich zählt – nicht einzelne Bewegungen“, so der OB abschließend.
Hintergrund:
Der Standort Hanau ist im Evonik-Konzern der zweitgrößte Standort weltweit. Im Jahr 2010 siedelte die Verwaltung mit rund 800 Mitarbeitern von Frankfurt nach Hanau über und errichtete dafür eigens ein neues Verwaltungsgebäude im Industriepark Wolfgang. Die Stadt unterstützte diese Unternehmensentscheidung mit dem Kauf von 1,4 Hektar der Wolfgang-Kaserne an der Aschaffenburger Straße, um Evonik eine eigene Zufahrt zu ermöglichen.