(pm/ea) – Die SPD Bruchköbel trauert um ein großes Vorbild.
„Die gesamte Bruchköbeler SPD und ich persönlich trauern um Walter Schreiber. Kurz nach seinem 90igsten Geburtstag ist Walter Schreiber am Freitag vorige Woche verstorben.
Er hat sein politisches Wirken seiner Heimatstadt Bruchköbel gewidmet. Mit seinen Tugenden, seinem Fleiß und seiner auf das Detail bedachten Arbeitsweise hat er Bruchköbel entscheidend und mit viel Weitsicht gestaltet.
Walter Schreiber war von 1970 bis 1976 Bürgermeister von Bruchköbel. In seiner Amtszeit erhielt Bruchköbel die Stadtrechte und es war auch die Zeit, in der Bruchköbel in seiner heutigen Form entstand. Nach langwierigen und schwierigen Gesprächen und Verhandlungen unter seiner Leitung, schlossen sich die damals eigenständigen Dörfer Butterstadt, Nieder- und Oberissigheim der Gemeinde Bruchköbel an.
Bruchköbel hat ihm einen großartigen Aufschwung zu verdanken. Große Projekte wie Rathaus, Bürgerhaus, Hallenbad, Dorfgemeinschaftshäuser, Sport- und Spielstätten entstanden in seiner Amtszeit – Einrichtungen die bis zum heutigen Tag das Stadtbild von Bruchköbel prägen.
Walter Schreiber wurde als Sohn eines Niedergründauer Viehhändlers geboren. Als 17jähriger wurde er eingezogen und musste im holländischen Arnheim seinen Kriegsdienst verrichten. In den letzten Tagen des 2. Weltkriegs wurde er 1945 an die Ostfront versetzt. Erst 1948 kam er dann wieder zurück in seine Heimatregion. Danach absolvierte er eine Ausbildung zum Steuerinspekteur und arbeitete viele Jahre als Betriebsprüfer für das Finanzamt Hanau und die Oberfinanzdirektion Frankfurt.
Für Bruchköbel wurde er 1956 politisch aktiv und 1964 Mitglied der SPD.
1970 wurde Walter Schreiber vom Gemeindeparlament zum Bürgermeister von Bruchköbel gewählt. Am 1. Juli des gleichen Jahres übernahm der damals 43-jährige Walter Schreiber die Amtsgeschäfte in der 6.000 Einwohner zählenden Gemeinde. Das Vertrauen, das dem ungewöhnlich jungen Bürgermeisterkandidaten der Sozialdemokraten entgegengebracht wurde, sollte nicht enttäuscht werden.
Als Kind der Kriegsgeneration sah er im sparsamen Haushalten seine wichtigste Aufgabe. Es wurde nur das an Geld ausgegeben, was an Geld auch zur Verfügung stand. Er war ein großartiger Bürgermeister mit Weitsicht, der stets auf das Gemeinwohl bedacht war und ein Mann des Ausgleichs, der nicht die politische Konfrontation suchte.
Die Sozialdemokraten und seine Heimatstadt Bruchköbel haben Walter Schreiber viel zu verdanken.
Walter Schreiber war auch für mich immer ein großartiges Vorbild. Wir werden ihn als eine wichtige Stimme der Sozialdemokratie, als treuen Mitstreiter und eindrucksvollen Mann vermissen und sein Andenken in Ehren halten.“
Norbert Viehmann
Vorsitzender SPD Bruchköbel
Auf dem Foto: Walter Schreiber
Foto: PM