(ea) – Auf der letzten Sitzung der Zweckverbandsversammlung Fliegerhorst am Mittwochabend im Sitzungssaal des Erlenseer Rathauses informierte Terramag-Projektleiter Thomas Müller über aktuelle Entwicklungen und zog in einem Rückblick eine sehr positive Bilanz über den bisher erreichten Vermarktungsstand.
Dass der Zweckverband Fliegerhorst auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken kann, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass lediglich Gebäude im südlichen Bereich noch nicht einer Vermarktung zugeführt werden konnten. Allerdings gebe es auch hier jetzt erste Anfragen von Investoren.
Das übrige Gelände des Fliegerhorstdreiecks wurde erfolgreich an Investoren vermarktet.
Dem Antrag auf Umwidmung des bisher für Freizeitaktivitäten vorgesehenen Bereichs im südwestlichen Teil des Fliegerhorsts, wo unter anderem die Housing-Area steht, wurde von der Regionalversammlung zwischenzeitlich zugestimmt, so dass hier mit der Änderung des Flächennutzungsplans der Bereich zukünftig gewerblich genutzt werden kann. Interesse an dem Standort hatte unter anderem die Firma Brandenburg bekundet.
Für die Flächen in der Nähe des Towers, die im Moment noch von einem Autokontor als Zwischenmieter genutzt werden, rechne man Anfang des kommenden Jahres mit einem Bauantrag des Investors.
Ebenfalls im kommenden Jahr wird ein Gebäude im südlichen Bereich als vorübergehender Sitz der Rathäuser Bruchköbel und Erlensee hergerichtet.
Die Firma Retro Klaasik arbeite derzeit an der Erstellung des Bauantrags für die Reitsportanlage. Wie Thomas Müller dazu weiter ausführte, seien hier Besonderheiten aus dem Veterinärbereich zu beachten, wo es Befindlichkeiten gerade von Turnierpferden zu beachten gelte, was den Antrag nicht gerade vereinfache. „Hier müssen noch dicke Bretter gebohrt werden“, so der Terramag-Projektleiter, der sich aber zuversichtlich zeigte, dass mit der Realisierung des Projekts daraus schließlich doch noch ein Jahrhundertprojekt werde.
Bedenken über die zu erwartende zusätzliche Lärmbelastung äußerte Retro Klassik vor dem Hintergrund der beantragten Umwidmung des ursprünglich für Freizeitaktivitäten vorgesehenen Geländes in eines mit gewerblicher Nutzung (siehe weiter oben). Wie Bürgermeister Stefan Erb berichtete, plane Retro Klassik, Reitsporthallen auch für größere Events mit einigen Tausend Zuschauern zu nutzen, und frage deshalb, ob sich die geplante Änderung damit vereinbaren lasse.
Die bisher lediglich durch Berechnung erfasste Gesamtlärmbelastung solle nun mit Hilfe von Messungen konkretisiert werden. Bürgermeister Stefan Erb zeigte sich zuversichtlich, dass die bisher berechnteten Lärmkontingente nicht überschritten und durch den Einsatz von Lärmwällen auch minimiert werden können, so dass die vorgebrachte Problematik lösbar sei.
Den bisher getätigten Ausgaben des Zweckverbands in Höhe von 42 Mio Euro stehen 39,5 Mio Einnahmen gegenüber, darunter 3,5 Mio Euro von der Stadt Erlensee als Rückführung zur Vorfinanzierung des Sportzentrums. Weitere 3,5 Mio Euro erwartet man als Erstattung für den Bereich der Altlastensanierung durch die BImA.
Als „Sturm im Wasserglas“, der ärgerlich und unnötig war, kritisierte Bürgermeister Stefan Erb sehr deutlich einen Zeitungsartikel, in dem das geplante Militärmuseum in Hanau als möglicher Konkurrent des Fliegerhorstmuseums gesehen wurde. Laut Erb verfolge ein extra gegründeter Förderverein in Hanau das Ziel, mit dem dortigen Museum zu zeigen, wie das Gesicht von Hanau geprägt wurde, wie Bauten und Strukturen entstanden sind. Dies habe mit dem beabsichtigten Fliegerhorstmuseum nichts zu tun. „Wir kommen uns nicht ins Gehege“, so Erb.
Voraussichtlich im Februar soll das Konzept des Fliegerhorstmuseums vorgestellt und dann darüber entschieden werden.
Einstimmig verabschiedeten dann noch die Mitglieder der Verbandsversammlung eine aus formalen Gründen notwendig gewordene Ergänzung der Satzung, bevor man sich in die Weihnachtsferien verabschiedete.
Alle Entwicklungen zum Fliegerhorst im Erlensee Aktuell-Archiv unter Fliegerhorst.
Bericht: Markus Sommerfeld, Foto: Terramag