Erlensee und Rodenbach starten Projekt für mehr Demokratie

(ea) – Im Juli 2016 erhielten die Gemeinde Rodenbach und die Stadt Erlensee die heiß ersehnte Förderzusage für das Bundesprogramm „Demokratie leben“. Jetzt stellten beide Bürgermeister im Rathaus der Stadt Erlensee das vorerst auf 3 Jahre ausgelegte Großprojekt der Öffentlichkeit vor.

„Bis Ende 2019 wollen wir mit dieser Initiative gegen jede Art von Extremismus ankämpfen und vor allem Integration und das kulturelle Miteinander fördern“, so Bürgermeister Stefan Erb auf der Pressekonferenz.

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Beide Kommunen hatten sich im März gemeinsam beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend um einen Förderbescheid am Projekt „Demokratie leben“ beworben. Damit sind beide Kommunen die Einzigen im Main-Kinzig-Kreis, die auf diesen Zug aufgesprungen sind. Doch neben Extremismus und Flüchtlingen zielt die Initiative auch auf die Frage ab, wie man Menschen aus den Wohnzimmern holen und wieder mehr am Miteinander beteiligen kann.

Erb wie auch sein Kollege Klaus Schejna aus Rodenbach schreiben dem Förderprojekt ein hohes Potential zu. „In beiden Kommunen können wir auf einer guten Basis aufbauen, die Bandbreite und das Potential sind riesig“, ist sich Schejna sicher. Schejna ergänzt zudem, dass das Projekt „Demokratie leben“ eine logische Folge des riesigen Flüchtlingsstromes aber auch der aufkommenden Fremdenfeindlichkeit ist. „Nicht ohne Grund hat Landrat Erich Pipa, der selbst zahlreiche Drohbriefe der „Initiative Heimatschutz Kinzigtal“ erhalten hat, sofort die Schirmherrschaft übernommen“, ergänzt Erb. „Für uns ist daher der Kampf gegen Rechts ein wichtiges Teilelement“.

Das gesamte Projekt wird jedoch nicht von den beiden Gemeinden geführt sondern vom „Bürgerverein Soziales Erlensee“ am Leben gehalten, koordiniert und immer wieder neu angeschoben. Dafür haben Bund und Land pro Jahr eine Investitionssumme von 30.000€ bereitgestellt, damit die beiden Koordinationsbetreuer Anita Losch (Erlensee) und Achim Kreis (Rodenbach) den einzelnen Projekten finanziell unter die Arme greifen können.

Schon jetzt sind sowohl in Erlensee wie auch in Rodenbach zahlreiche Vereine, Bürger und Künstler mit Ideen und einzelnen Projekten dabei. So hat die TSGE bereits eine Fahrradwerkstatt ins Leben gerufen, in der Menschen lernen ihre Fahrräder zu reparieren und auch mit ihnen im Straßenverkehr zu fahren. Ebenfalls von der TSGE wurde auch das Projekt „Jugend baut für Jugend“ initiiert. Dabei bauen sich Jugendliche im Bereich des Hundeplatzes in der verlängerten Friedensstraße einen Outdoorpark für BMX-Räder. Dieser „Dirt Park“ genannte Park besteht aus Sprungschanzen, Hindernissen und Geschicklichkeitsübungen und ist besonders bei Jugendlichen äußerst beliebt. Auch der Ringerclub 88 ist auf den Zug aufgesprungen und veranstaltet jeden Sonntag in der Fallbachhalle von 13 bis 18 Uhr ein Sonntagstreffen. Hier tauschen sich die Menschen über Probleme und aktuelle Themen aus. Zahlreiche Privatleute haben die Treffen kurzerhand um Joga-Kurse, Fitnesstraining und spontane Fußballspiele erweitert. Auch der Förderverein der Georg-Büchner-Schule beteiligt sich mit mehreren Projekten aus den Bereichen Theater, Tanz und Choreografie an der gesamten Initiative.

Straße der Demokratie geplant

Ein besonders künstlerisches Projekt wird derzeit vorbereitet, bei dem die Landstraße zwischen Rodenbach und Erlensee symbolisch zu einer „Straße der Demokratie“ ausgebaut wird. „Das ganze wird ein Kunstprojekt geben, in dem sich die Menschen, die mitmachen, ganz entfalten können“, erklärte Anita Losch. „Alle Projekte leben davon, dass Menschen sie aktiv mitgestalten und sich selbst verwirklichen können“, so Achim Kreis. Vereine, Privatleute, Initiativen und Gruppierungen können jederzeit mit ihren eigenen Ideen einsteigen und etwas für mehr Bürgerbeteiligung und die Menschen tun. Dafür steht die Koordinierungsstelle mit einem eigenen Sprechtag (Montags 13-16 Uhr im Bürgerverein in der Hauptstraße 36 in Erlensee) persönlich zur Verfügung. Jederzeit kann man aber auch via E-Mail Kontakt aufnehmen und sich Informationen und Hilfestellung geben lassen.

Zukünftig soll zudem ein eigenen Büro in Rodenbach entstehen. Interessenten und Menschen, die Initiative ergreifen wollen, können sich jederzeit an buero@buergerverein-erlensee.de oder demokratie.leben@rodenbach.de wenden.

Auf dem Titelfoto: Bürgermeister Stefan Erb, Anita Losch und Achim Kreis von der Koordinierungsstelle des Projektes sowie Rodenbachs Bürgermeister Klaus Schejna freuen sich über drei spannende und lebendige Jahre

Bericht und Fotos: Benjamin Thoran

 

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