(pm/ea) – Der Bau der Nordmainischen S-Bahn ist seit Jahrzehnten geplant und seit vielen Jahren eine Forderung der Stadt Hanau. „Daher freuen wir uns, dass das Planfeststellungsverfahren mit dem Erörterungstermin in Hanau nun einen entscheidenden weiteren Schritt zur Realisierung darstellt“, so Stadtrat Andreas Kowol.
Der Termin findet vom 19. bis 22. September in der Kulturhalle Steinheim statt. Bürger, die Einwendungen erhoben haben, können an dem Termin teilnehmen. Auch können Pressevertreter zur Teilnahme zugelassen werden.
Voraussetzung für den Bau der Nordmainischen S-Bahn ist eine Baugenehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes. Zur Baugenehmigung führt ein Planfeststellungsverfahren, das in mehreren Schritten erfolgt. Zunächst werden die Planungsunterlagen öffentlich ausgelegt. Hierzu kann jeder Betroffene und können Behörden Stellungnahmen und Einwendungen abgeben. Im zweiten Schritt werden die Stellungnahmen und Einwendungen in einem Termin erörtert. Dann erfolgt als dritter Schritt die Planfeststellung bzw. Baugenehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes. Für die Nordmainische S-Bahn ist das Planfeststellungsverfahren in drei Abschnitte unterteilt: Frankfurt, Maintal und Hanau. In Frankfurt und Maintal fand der Erörterungstermin bereits statt. Ein Ergebnis des Erörterungstermins in Maintal ist die Notwendigkeit für die Bahn überarbeitete Planungsunterlagen erneut in die Offenlage zu geben. Auch beim Erörterungstermin in Frankfurt ist eine Vielzahl von Hausaufgaben für die Überarbeitung der Planungsunterlagen zu erledigen.
2014 hat das Planfeststellungsverfahren für die drei Planungsabschnitte mit der Auslegung der Planungsunterlagen begonnen. Die darauf folgenden Einwände Betroffener werden und wurden bei den Erörterungsterminen mit den zuständigen Behörden behandelt.
In Hanau haben neben der Stadt und der Baugesellschaft Hanau rund 100 Bürgerinnen und Bürger ihre Bedenken insbesondere wegen des Lärmschutzes vorgetragen. Die Stadt bejaht den Bau der S-Bahn, fordert aber zur Sicherung gesunder Wohnverhältnisse und einer durch Lärm ungestörten Wohnqualität weitergehenden Immissionsschutz, insbesondere dem Stadtbild angepasste Lärmschutzwände und weitergehend Schallschutzfenster. Sie drängt die Bahn auf ein verträgliches Abstimmen der Trasse mit dem Stadtbild, das Beachten des Denkmalschutzes am Bahnhof Wilhelmsbad, Sicherstellen des Brandschutzes und Vorkehrungen dafür, bei Bahnunfällen die trassennahen Brunnen des Wasserwerks Wilhelmsbad zu schonen.
Stadtrat Kowol setzt darauf, dass alle Fragen und Probleme mit der DB zu klären sind. Die Vorteile der Nordmainischen S-Bahn seien „enorm“. Denn die verkehrliche Einbindung von Hanau in die Rhein-Main-Region werde mit diesem Bau „weiter gesteigert“. Mit Blick auf den Bevölkerungszuwachs in der Region Hanau werde damit „eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen voran gebracht“.Durch den Bau würde sich die Fahrtzeit von Hanau nach Frankfurt auf weniger als 15 Minuten verkürzen. Ziel ist, zusätzlich zu den bisherigen beiden Gleisen zwischen Frankfurt-Ost und Hanau-Hauptbahnhof zwei neue für die S-Bahn entstehen zu lassen, während vor allem Güterverkehr über die anderen zwei Gleise laufen soll.