Großkontrolle auf A 66: Polizei nimmt 91 LKW und Kleintransporter unter die Lupe

(pm/ea) – Die Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Südosthessen führte von Dienstag, 13.30 Uhr bis Mittwoch, 1.30 Uhr, eine groß angelegte Kontrolle des Schwerlastverkehrs auf der A 66 bei Steinau durch. ERLENSEE AKTUELL schaute den Polizeibeamten sowie den Bediensteten von Zoll, Veterinäramt, Gefahrgutbehörde und Bundesaufsichtsbehörde für den Güterverkehr über die Schultern.


„Natürlich sind bei solchen Kontrollen auch immer wieder Vorfälle dabei, die nicht alltäglich sind“, betont Einsatzleiter Michael Schmitter, Leiter der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Südosthessen und ergänzt: „So waren zwei Lkw-Fahrer ohne Führerschein unterwegs. Bei einen von ihnen, ein mazedonischer Kleintransportfahrer bestand ebenfalls der Verdacht, dass er unter Drogeneinfluss gefahren war. Für den 31-Jährigen war die Fahrt zu Ende. Er wurde zur Identitätsfeststellung und einer Blutentnahme zur Wache nach Schlüchtern gebracht.

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Parkkralle verhindert Weiterfahrt: Nach 25 Stunden Lenkzeit wurde dem Fahrer Ruhe verordnet

Der Fahrer eines Lkw aus Tschechien musste an der Kontrollstelle eine Zwangspause einlegen. Er soll 25 Stunden hinter dem Lenkrad gesessen haben und offensichtlich Non-Stopp mit zwei Fahrerkarten seinen 40-Tonner gefahren haben. Der 45-Jährige, der auch an diesem Tag Geburtstag hatte, hinterlegte eine Sicherheitsleistung von 1.000 Euro. Seine Weiterfahrt wurde mit der Anbringung einer Parkkralle an einen der Vorderreifen verhindert.

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Von weitem bereits auffällig und deswegen zur Kontrolle „gebeten“

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Vermessung der durch die Auswölbung der Ladung verursachten Überbreite

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Ungesicherte Ladung loser Reifen – Weiterfahrt untersagt!

Für einen Sattelzug aus Weißrussland endete ebenfalls die Reise auf dem Parkplatz. Der Fahrer hatte den Lkw mit nagelneuen Reifen beladen. Allerdings waren die nicht ordnungsgemäß verladen. Über die Firma des Brummifahrers musste ein weiterer Transporter für eine Umladung angefordert werden.

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Höhenmessung

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Einige Zentimeter zu viel an Höhe, die aber vor Ort korrigiert werden konnte

Ein kleiner Unfall musste allerdings auch verzeichnet werden. Ein Lastwagen aus Rumänien an dem nichts Erhebliches zu beanstanden war, hatte gleich zu Beginn der Kontrolle beim Rangieren einen Streifenwagen leicht touchiert.

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Tiertransport mit 236 Bullenkälbern auf drei Etagen

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Der Amtstierarzt kontrolliert die Höhe der einzelnen Etagen

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Hier musste die Höhe vor Ort etwas korrigiert werden

Zu später Stunde wurde ein Tiertransporter kontrolliert. Da die Laderaumhöhen stellenweise zu niedrig waren, musste die Fahrerin aus dem Landkreis Fulda die Höhen korrigieren. Bei drei Kälbern wurde vom Amtstierarzt des Landkreises Main-Kinzig festgestellt, dass das Alter der Tiere für einen Transport zu jung war. Außerdem fehlten bei einigen Tieren der Nachweis, dass diese negativ auf BVD (Bovine Virus Diarrhoe – ein Virus, das eine rinderspezifische Infektionskrankheit auslöst) sind. Nach der Kontrolle durfte der Lkw weiterfahren.

Einsatzleiter Michael Schmitter: „Die Kontrolle hatte zum Ziel, durch präventive und repressive Maßnahmen auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer einzuwirken. Den kontrollierten Brummifahrern wurden in den Gesprächen praktikable Lösungen aufgezeigt, wie sie durch verkehrssichere Fahrzeuge, richtige Ladungssicherung und bei Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten sowie bei der Beachtung der Ruhe- und Lenkzeiten Verkehrsverstöße und insbesondere Unfälle vermeiden können.“

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Polizeipressesprecher Michael Malkmus stand während der gesamten Kontrollzeit den Medienvertretern uneingeschränkt zur Verfügung

Polizeihauptkommissar Karsten Sommer, der zu einer der sechs Kontrollteams gehörte, bilanzierte: „Während der zwölfstündigen Kontrolle wurden 91 Lastwagen und Kleintransporter sowie 129 Personen kontrolliert. Dabei wurden acht Verstöße bei der Ladungssicherung, vier wegen Überladungen und vier wegen zu schnellen Fahrens geahndet. Ein Lkw war mit 115 Sachen unterwegs, obwohl er nur 80 Stundenkilometer hätte fahren dürfen. Weiterhin lagen zehn Verdachtsfälle wegen Sozialversicherungsverstöße vor, die in Bearbeitung des Zollamts Darmstadt sind.“

Abschließend wurde darauf hingewiesen, dass Schwerverkehrskontrollen für die Sicherheit auf den Straßen unerlässlich seien, zumal der gewerbliche Güterverkehr in den nächsten Jahren weiter zunehmen werde.

(Fotos: Markus Sommerfeld)

 

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