(pm/ea) – Die Polizistinnen und Polizisten im westlichen Main-Kinzig-Kreis machen zu viele Überstunden. Das zeigte die Antwort des hessischen Innenministers auf die kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Degen zur Stellensituation der einzelnen Polizeistationen deutlich auf.
Doch auch in anderen Landkreisen soll es ähnlich aussehen, wie Degen der Reaktion des Innenministeriums auf eine Anfrage der Frankfurter Rundschau entnimmt.
„Die Polizeibeamtinnen und -beamten der fünf Polizeistationen im westlichen Main-Kinzig-Kreis haben zusammen bis Ende Mai 2016 54.093 Überstunden angehäuft. Das zeigt doch, dass das Personal vorne und hinten nicht ausreicht“, sagt Degen. „Umso überraschender ist nun die Aussage, des Innenministers, dass die Situation im Main-Kinzig-Kreis mit der in anderen Landkreisen vergleichbar sei. Mit dem Versuch zu relativieren offenbart sich die Überlastung der Polizei in ganz Hessen. Über die Summe der angehäuften Überstunden tröstet das allerdings keineswegs hinweg.“
„Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Polizeibeamtinnen und -beamten. Doch wie sollen sie all ihren wichtigen Aufgaben nachkommen, wenn Verwaltungsangestellte abgebaut und Schriftverkehr und Sachbearbeitung weiter auf die Polizeibeamtinnen und -beamten abgewälzt werden?“, will der Landtagsabgeordnete wissen. „Für mich gibt es hier nur eine Lösung: Die Stellen der einzelnen Polizeistationen müssen spürbar aufgestockt werden.“ Das Land habe zwar angekündigt, neue Stellen zu schaffen, die SPD fordere das jedoch schon lange, gibt er zu bedenken. Wie sonst käme es zur Situation, dass sich in den verschiedensten Polizeistationen die Überstunden häuften, wenn es nicht an Personal mangelt? Die momentane Situation an Mehrbelastung sei so nicht weiter hinnehmbar. „Der ständig zunehmenden Aufgabenfülle muss Rechnung getragen werden“, so Degen.