(pm/ea) – Förster Hans-Holger Rittershauß klingt verzweifelt: „Die Nachfrage nach Brennholz im Ronneburger Wald ist derzeit riesig. Obwohl im Winter genug Holz im Wald eingeschlagen wurde, kann ich es nicht aus dem Wald holen lassen“, seufzt der forstliche Fachmann vom Forstamt Hanau-Wolfgang.
Die Waldböden im Ronneburger Bereich sind durch den vielen Regen derzeit so nass, dass die Maschinen tiefe Spuren im Waldboden hinterlassen würden. Eigentlich wollte Rittershauß die Trockenheit des vergangenen Jahres nutzen, um in einem für seine Feuchtigkeit bekannten Waldbereich das Holz schonend aus den Wald zu bringen. Doch war der diesjährige Sommer durch viele ergiebige Regenfällen geprägt. Holz aus dem Wald „rücken“ ist mehr als erschwert.
„Boden ist ein hohes Schutzgut, erklärt Bürgermeister Andreas Hofmann. „Der Ronneburger Gemeindewald ist nach PEFC zertifiziert. Verstoßen wir gegen die Regeln dieses Zertifikates, können wir unser Holz nicht mehr mit dem geforderten Qualitätsstandard veräußern und verlieren wichtige Einnahmen“.
Gemeinsam haben Gemeinde und Försterei deshalb beschlossen, den Termin zum Rücken des Brennholzes aus dem Wald zu verschieben. „Wann es soweit ist, ist von der weiteren Wetterentwicklung abhängig.
„Ich schätze, dass der Brennholzverkauf über die Gemeinde erst wieder ab Anfang September möglich ist“, vermutet Förster Rittershauß. Denn aus Erfahrung weiß der Experte, dass, sobald der Boden abtrocknet, jeder die Maschinen zum Holzrücken haben will.
Bürgermeister Hofmann bittet die betroffenen Bürgerinnen und Bürger derzeit von Anfragen bei Gemeinde und Revierförster abzusehen und bis Anfang September abzuwarten.