(pm/ea) – „Einblicke in den Glauben der Anderen – Eine gemeinsame Feier an der Tafel der Religionen“ – So lautet das Motto des Interreligiösen Gemeinschaftsfestes, das am 10. Juli 2016 im Rahmen des Festivals der Kulturen 2.0 in Großauheim stattfindet.
Am Sonntagmittag um 14.30 Uhr beginnt die Feier auf der Open-Air-Bühne des Festivals. Mit dabei sind Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Kirche am Limes, der Katholischen Kirche am Fluss, vom Muslimischen Arbeitskreis Hanau (MAH), der Jüdischen Gemeinde Hanau sowie des Buddhistischen Klosters Wat Puttabenjapon in Langenselbold. Zur musikalischen Gestaltung der Feier trägt u.a. der neu gegründete Gospelchor der Kirche am Limes mit dem ambitionierten Chorleiter Oliver Pleyer bei.
„Die Erfahrungen beim ersten Interreligiösen Gemeinschaftsfest im Jahr 2013 waren so gut, dass wir eine Neuauflage versuchen“, sagt Pfarrer Wolfgang Bromme, der die Feier moderieren wird. Seine Kollegin Heike Käppeler bereitet zusammen mit Pfarrer Manuel Stickel und Gemeindereferentin Birgit Imgram den christlichen Beitrag zu der Feier vor. Auf muslimischer Seite ist Behlül Yilmaz wieder mit dabei. Er vertritt als Vorsitzender des Muslimischen Arbeitskreises Hanau (MAH) sieben verschiedene Moscheevereine. Seit dem ersten Interreligiösen Gemeinschaftsfest im Jahr 2013 gab es manche Anlässe zum Wiedersehen, etwa bei einem Moscheebesuch der evangelischen Konfirmandengruppe aus Großauheim.
Und das erwartet die Besucher der Feier: Auf der Bühne steht eine lange Tafel, geschmückt mit Heiligen Schriften und religiösen Symbolen. Die Bibel liegt hier neben dem Koran, die jüdische Tora neben der Weisheit des Buddhismus. Kostbare Gegenstände geben Einblick in die Vielfältigkeit der Religionen. Vertreterinnen und Vertreter der Religionen sprechen von dem, was ihnen heilig ist. In Gebet und Gesang, in Erzählung und Rezitation werden die Schätze ihrer Traditionen erfahrbar. In gegenseitigem Respekt einander zuzuhören kann der Anfang der Verständigung sein. Die Gemeinschaft der Religionen zu spüren, ist Anliegen dieses Festes, das nun zum zweiten Mal in Hanau stattfindet. Es knüpft an die alte Tradition des friedlichen Miteinanders der Religionen an. Das Interreligiöse Gemeinschaftsfest ist ein Schritt auf dem Weg des Friedens.
Wenn Behlül Yilmaz ins Erzählen kommt, kann ihn so schnell nichts bremsen. Seine erwachsene Tochter Mirjam sitzt neben ihm. Gerade spricht er davon, warum sie einst diesen Vornamen bekam. Bewusst wählten Herr und Frau Yilmaz damals für ihre Tochter den biblischen Namen der Mutter Jesu. Denn Maria – wie wir Christen sie nennen – spielt auch im Koran eine bedeutende Rolle. Muslime verbinden mit ihrem Namen Gottesfurcht. „Schon der Vergleich von katholischer und evangelischer Sicht auf Maria ist spannend. Erst recht, wenn andere Glaubens-Perspektiven hinzukommen“, sagt Pfarrer Wolfgang Bromme.
Weitere Infos unter www.fdk-hanau.de