(pm/ea) – Nachdem in den vergangenen Tagen mit dem Reinert Markt einer der letzten Nahversorger in Oberrodenbach seinen Verkauf geschlossen hat, bleibt den Oberrodenbacher Bürgerinnen und Bürgern kaum noch eine Möglichkeit, für den täglichen Bedarf im eigenen Ortsteil einzukaufen, wie der Rodenbacher CDU-Gemeindeverband informiert.
Der örtliche CDU-Gemeindeverband wolle dies nun ändern und hat deshalb in einem Brief an den Gemeindevorstand und Bürgermeister Klaus Schejna vorgeschlagen, einen kleinen Wochenmarkt in Oberrodenbach zu etablieren. Viele Kommunen ähnlicher Größe hätten damit bereits gute Erfahrungen gemacht.
„Zwar kann dadurch vorerst keine durchgängige Nahversorgung an allen Werktagen in Oberrodenbach gewährleistet werden, zumindest besteht jedoch einmal wöchentlich die Möglichkeit, direkt vor Ort frische und meist regionale Produkte zu erhalten“, bekräftigt der CDU-Vorsitzende Bernd Schminke. Als möglicher Standort für einen solchen Wochenmarkt käme laut Schminke beispielsweise der Oberrodenbacher Dorfplatz in Betracht. Neben dem vorrangigen Ziel, die Oberrodenbacher Nahversorgung dadurch nachhaltig zu verbessern, würde ein Wochenmarkt zudem dazu beitragen, das gesamte Gemeindeleben langfristig aufzuwerten.
Umsetzbar wäre die Idee beispielsweise mithilfe der Deutschen Marktgilde eG, die bundesweit bereits über 200 Wochenmärte organisiert und ausrichtet. Für die Gemeinde würden keine Kosten für die Organisation des Wochenmarktes entstehen. Stattdessen könne man mit regelmäßigen Einnahmen durch die Vermietung des Dorfplatzes an die Marktgilde rechnen.
„Wir haben den Gemeindevorstand in unserem Brief deshalb gebeten, erste Gespräche mit der Deutschen Marktgilde zu führen und zu prüfen, ob eine entsprechende Umsetzung möglich ist“, so der stellvertretende Vorsitzende Pascal Reddig. Sollte dies grundsätzlich möglich sein, ginge es dann darum, die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aus Oberrodenbach, in den endgültigen Entscheidungsprozess, ob und in welcher Form ein Wochenmarkt etabliert werde, einzubinden. Bedauerlich sei in den Augen der Christdemokraten, dass die regierende SPD-Mehrheit sowie Bürgermeister Klaus Schejna solche Lösungen des Nahversorgungsproblems scheinbar bisher noch nicht in Betracht gezogen hätten. „Rodenbach fehlt es an einem zukunftsfähigen Nahversorgungskonzept, welches weniger Wert auf die Ansiedlung großer Lebensmittelmärkte legt, sondern verstärkt darauf ausgerichtet ist, das gesamte Gemeindegebiet ausreichend zu versorgen“, so Reddig.
Vor der Kommunalwahl im vergangenen März habe Bürgermeister Schejna noch betont, Rodenbach müsse eine „Wohnsitzgemeinde mit Wohlfühlcharakter“ bleiben. Für ihn würden deshalb nicht große Investitionen sondern die Daseinsvorsorge im Mittelpunkt stehen. „Dazu gehört jedoch auch die Nahversorgung aller Rodenbacherinnen und Rodenbacher sicherzustellen. Es ist deshalb für uns nicht verständlich, weshalb es einfach hingenommen wird, dass einer unserer Ortsteile nahezu gänzlich von Lebensmittelgeschäften, Bäckereien und Metzgereien abgeschnitten ist. Das muss sich künftig dringend ändern“, betonen Schminke und Reddig abschließend.