(pm/ea) – Auf den ersten Blick muten sie wie eine Kunstinstallation an, die gelb-rot-schwarzen Ballons mit Reflektoren und Flatterbändern in einigen Bäumen der Hanauer Fußgängerzone Rosenstraße.
Doch es hat einen anderen Grund, warum der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) sie sechsmal paarweise in den Eschen aufgehängt hat. „Wir wollen ausprobieren, ob sich davon Tauben abschrecken lassen, deren Kot unter den Bäumen ein tägliches Ärgernis ist“, begründet Stadtrat Andreas Kowol den Versuch.
Sitzbänke und Bodenpflaster seien an den Stellen, wo Tauben sich gerne aufhalten, ständig verunreinigt. „Die Männer von der Stadtreinigung müssen dort fast täglich säubern“, so Kowol weiter. Das ständige Reinigen wiederum schade der Holzstruktur der erst im vorigen Jahr angebrachten Holz-Sitzvierecke um die Eschen.
Der Taubenkot sei nicht nur eklig, sondern könne auch Baustoffe angreifen. Zudem seien Gefahren für die Gesundheit nicht gänzlich auszuschließen. Schließlich sei das Beseitigen des Kots auch ein Kostenfaktor – wobei für jeden Abschreckballon nur wenige Euros zu zahlen sind. Nach Berechnungen der Stadt München verursache jede Stadttaube jährlich rund 12 Kilogramm Kot.
Mit dieser Art Taubenabwehr will es der Stadtrat aber nicht bewenden lassen. Er spricht sich dafür aus, „endlich einen Standort für ein Taubenhaus in der Innenstadt zu finden“. Dabei geht es darum, die Population der Tiere durch Geburtenkontrolle besser in den Griff zu bekommen. Bisher hat sich für City-Taubenhaus kein Standort finden lassen. Daher meint Kowol: „Notfalls muss die Stadt eben einen Platz dafür festlegen.“