(pm/ea) – Erst holte Hanaus U-15 den Hessenmeistertitel im Rodgau, danach ließ es Hanaus U19 im Play off Halbfinale mit 51:6 gegen Trier richtig krachen und steht im Finale zum Aufstieg in die Juniorenbundesliga. Hanaus Seniorenteam wollte dem in nichts nachstehen, was sich aber als hartes Stück Arbeit erweisen sollte.
Im Rhein-Main Derby stellte sich Wiesbaden im Hanauer Stadion vor und erwischt einen Auftakt nach Maß. Mit einem langen Pass und einer 15 yard Strafe gegen Hanau standen die Phantoms bereits in der Hanauer Hälfte. Ein weiterer Pass der Landeshauptstädter und ein verwandelter Extrakick führt zur Wiesbadener 7:0 Führung.
Die Hausherren lassen sich nicht beirren und starten mit einer starken Defenseleistung. Jan Müller mit sehenswerten Solotackles und Cay Unverricht mit einem Quarterbacksack markieren die Hanauer Ambitionen weiter ungeschlagen zu bleiben. Mirko Chase setzt mit seinem Läufen im Hanauer Angriff Akzente. Hanau nimmt kurz auf Wiesbadens Endzone. Hornetsquarterback Tyrone Martinek bringt Alexander Höhl mit einem Pass ins Spiel. Der marschiert kurzerhand in die Wiesbadener Endzone. Staarfänger verwandelt den Extrakick. Hanau hat den 7:7 Gleichstand erzielt. Wiesbaden antwortet mit einem sensationellen 80 yard Kick off return. Erst in letzter Sekunde kann der Wiesbadener Ballträger von Christian Röhrsheim gestoppt werden. Wiesbaden jetzt auf der Hanauer 4 yard Line kurz vor der Endzone. Hanaus Defense zeigt keine Nerven unter anderem durch Tackles von Paul Stein und Jan Müller können die Phantoms gestoppt werde. Dann reiben sich Zuschauer, Spieler und Trainer verwundert die Augen. Nach gerade einmal 18 Minuten soll das erster Quarter vorbei sein.
„Da wollte wohl jemand von den Schiedsrichtern noch zum Fußball frühzeitig nach Hause“, unkte dann auch Hornetspressesprecher Achim Korn.
Im zweiten Quarter erwischt es dann die Hornissen böse. Mit einem Safety geht Wiesbaden wieder mit zwei Punkten in Führung und kann vor der Pause die Führung noch auf 7:16 aus Hanauer Sicht erhöhen. Hanau erstmals mit mehr als einem Touchdown in Rückstand.
Nach der Halbzeitpause sieht es für die Hornets noch nicht gut aus. Wiesbaden dominiert das Spiel. Dann geht es wie ein Ruck durch die Mannschaft. „Da war plötzlich eine ganz andere Körpersprache und Entschlossenheit in den Gesichtern zu sehen. Von da an wusste ich, wir packen das“, blickt Pressemann Korn zurück.
Die Verteidigung bremst vor allem durch Paul Stein die Wiesbadener Angriffe immer wieder aus. Jojo Seifert und Mirko Chase bringen die Hornissen immer wieder mit fulminanten Läufen nach vorne. Am Ende bringt Ugur Mersin mit einem 8 yard Touchdown Lauf die Hornets auf 13:16 heran. Jan Müller in seinem bisher besten Spiel für die Hornets kann immer wieder die Wiesbadener Angreifer stoppen. Im vierten Quarter dann die Führung für die Hornets. Wieder entert Ugur Mersin mit einem Touchdownlauf die Wiesbadener Endzone zur Hanauer 19:16 Führung.
Die Hanauer Defense hält die Gäster weiter in Schach. Robin Jüngling nimmt einen geblockten Punt der Wiesbadener auf und trägt diesen in die Endzone. Doch nichts ist mit Touchdown wegen einer Strafe gegen Hanau zählt dieser nicht. Hanau versucht es unbeirrt weiter. Martinek bedient Pat Hedderich mit einem 30 yard Pass zum Touchdown und Alexander Höhl verwandelt die Conversion zum 27:16 Zwischenstand. Wiesbaden gibt nicht auf und drängt wieder auf die Hanauer Endzone zu. Paul Stein macht kurzen Prozess und bringt Hanau mit einem abgefangenen Pass wieder in Ballbesitz. Pascal Mahr wird von Martinek mit einem Pass bedient und erzielt das 33:16 Staarfänger kann sich per verwandeltem Extrakick zum 34:16 Endstand noch einmal in die Scorerliste eintragen. Der hervorragend spielende Paul Stein kann dann mit einem gesichertem Fumble den Sack endgültig zu machen. Hanau gewinnt das erste Rhein-Main Derby vor 750 begeisterten Zuschauern.
„Wir haben am Anfang ganz schön Probleme mit Wiesbaden gehabt. Wir sind nach der Halbzeit erstmals in diesem Jahr einem Rückstand hinterher gerannt. Wie das Team diese Situation gemeistert hat war einfach klasse“, resümierte Hornets Headcoach Michael Myers kurz nach der Partie. Ein weiteres Novum hatte Pressesprecher Korn zu vermelden: „Ich bin jetzt seit 25 Jahren in Hanau. Heute habe ich das erste Mal erlebt, dass Schiedsrichter zur Halbzeit vom Publikum ausgebuht wurden. Mehr brauche ich nicht zu sagen.“
Bereits am kommenden Samstag kommt es zur Neuauflage des Rhein-Main Derbys. Dann treten die Hornissen in Wiesbaden an.
Fotos: BLURRED PICS