(pm/ea) – Landrat Erich Pipa zeigt sich wenig überrascht von der Entscheidung der CDU, statt selbstkritischer Aufarbeitung der vergangenen Tage geradewegs in die Opposition zu marschieren.
„Ich stelle fest, dass Herr Reul weiterhin das an den Tag legt, was in der jüngsten Zeit zum großen Problem geworden ist: eine Ignoranz gegenüber Partnern und Kritikern. Die Schuld dafür, dass die SPD die Gespräche mit der CDU aussetzt, sucht Herr Reul einzig und allein bei der SPD, bevorzugt bei mir. Damit überzeugt er vielleicht die Mitglieder der Jungen Union, aber doch nicht die Öffentlichkeit, geschweige denn die Kritiker in seiner eigenen Partei, gerade nach den Erlebnissen der vergangenen Tage“, kritisiert Pipa.
Die SPD hatte vergangene Woche die Entscheidung getroffen, die Gespräche mit den Christdemokraten vorerst auszusetzen, nachdem die CDU-Verhandlungsführung um Michael Reul bei der Frage nach dem künftigen Kreisbeigeordneten Absprachen nicht eingehalten und noch dazu einen heftigen parteiinternen Streit vom Zaume gebrochen hatte. „Der Koalitionsvertrag war fertig ausgehandelt, und seit Wochen stand fest, dass die Parteimitglieder beiderseits vor ihrer Zustimmung zur Koalition wissen sollen, wer diese Inhalte künftig hauptamtlich verantwortet. Das hat mit Respekt vor den Mitgliedern zu tun und mit nichts anderem“, konstatiert Pipa.
Die Erwägung Reuls, die SPD-Entscheidung sei mit Blick auf die Landratswahl im kommenden Jahr gefällt worden, sieht Pipa als durchsichtigen Ablenkungsversuch. „Es ist der gleiche Herr Reul, der intern noch während der Verhandlungen immer der Meinung war, die SPD würde bluffen, wenn sie ausdrücklich auf den Termin 10. Juni hingewiesen hatte, zu dem der Name des Kandidaten feststehen sollte. Die Aktion mit dem unbekannten Frankfurter, der nicht ein einziges Mal den Parteien persönlich vorgestellt wurde, hat das gerade aufgebaute Vertrauen erschüttert“, so der Landrat. „Die jetzige Situation hat alleine Herr Reul zu verantworten. Dass sich die CDU nun in die Schmollecke verzieht ist schade, war aber – vorgegeben von ihrem Fraktionsvorsitzenden – auch nicht anders zu erwarten.“