(pm/ea) – „Zigarettenkippen in Pflasterfugen sind ein Ärgernis. Erst recht dort, wo wir uns in Hanaus Fußgängerzonen viel Mühe mit neuem Straßenbelag gegeben haben“, findet Stadtrat Andreas Kowol.
Abfallbehälter auch für Zigarettenrest gebe es an sich genug, aber Rauchende nutzten sie zu wenig. Um die Kippenflut ein wenig einzudämmen, hat Kowol zusammen mit Markus Henrich, Leiter des für die Straßenreinigung zuständigen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), jetzt auf dem Marktplatz Miniatur-Aschenbecher verteilt. Kowol zusammenfassend: „Im Grunde sind Zigarettenstummel Sondermüll, der keineswegs harmlos ist.“
„Kippe in die Box!“ lautet die Aufforderung auf den Streichholzschachtel-großen, stabilen Pappbehältern, die sich auf- und zuschieben lassen. Innen sind sie mit Aluminium beschichtet, um die Brandgefahr zu dämmen. Sie passen in jede Hand- oder Hosentasche.
Kowol und Henrich verteilten sie samt Flugzetteln, worauf interessante Informationen zu weitreichenden Umweltfolgen durch Zigarettenkippen aufgelistet waren. Danach werden weltweit fast sechs Billionen Zigaretten geraucht, und 90 Prozent davon werden achtlos weggeworfen. Laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) gehen 40 Prozent des Mülls in den Weltmeeren auf Kippen und Zigarettenverpackungen zurück. 10 bis 15 Jahre dauert es, bis die Filter zerfallen. Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz reicht eine einzige Zigarettenkippe aus, um 40 Liter Grundwasser zu verseuchen. „Solche Fakten führten zumindest im ersten Moment zu großem Nachdenken bei denjenigen, die mit uns ins Gespräch kamen“, berichtete Henrich nach der Aktion.
„Wir rauchen nicht und stören uns an den vielen Kippen auf dem Boden, viel mehr aber noch an den Kaugummis auf dem Pflaster.“ Diese Meinung einer Passantin war beim Rundgang von Kowol und Henrich häufig zu hören. Eine andere beklagte die Kippenflut insbesondere an Bushaltestellen. Leichte Skepsis klang bei Bürgerinnen und Bürgern zuweilen durch, ob die an sich begrüßenswerte Aktion gegen die Ignoranz der Müllsünder helfe.
Dazu Stadtrat Kowol: „Wir arbeiten fortwährend daran Hanau sauber zu erleben.“ Daher sollen die Mini-Aschenbecher auch künftig unters rauchende Volk gebracht werden.
Auf dem Foto: Stadtrat Andreas Kowol (links) und HIS-Betriebsleiter Markus Henrich warben für weniger Kippen auf Hanaus Straßen.
Foto: Stadt Hanau