Neben Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Südosthessen waren unter anderem auch Fachkräfte von Zoll, vom Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz und des Regierungspräsidiums beteiligt. Die Polizei wertete die groß angelegte Kontrolle in einer ersten Stellungnahme als vollen Erfolg.
Den rund 90 eingesetzten Fahndern gingen bei der rund 13-stündigen Aktion unter anderem zwei slowakische Fernfahrer ins Netz, bei denen der Verdacht besteht, dass nicht nur ihre Ausweispapiere, sondern auch ihre Führerscheine gefälscht waren. Auf die beiden Männer wurden die Beamten aufmerksam, weil bei der Überprüfung des Kontrollgeräts, welches die Lenk- und Ruhezeiten aufschreibt, offenbar manipuliert worden war.
Da aufgrund der gefälschten Papiere der Verdacht eines illegalen Aufenthalts besteht, ordnete die Hanauer Staatsanwaltschaft die Festnahme der beiden Männer an; zudem stellte die Polizei ihren Sattelzug sicher, um das Kontrollgerät näher zu untersuchen.
Neben acht Strafanzeigen wurden 23 Ordnungswidrigkeiten überwiegend wegen technischer Mängel oder Überschreitung der Lenk- und Ruhezeiten erstattet. Acht Fahrern wurde die Weiterfahrt zunächst untersagt.
Die Großkontrolle in Bildern
Die zu kontrollierenden Fahrzeuge wurden bis zur Kontrollstelle geführt
Jeder LKW musste zunächst eine digitale Waage überfahren, die jeweilige Achslasten und Gesamtgewichte ermittelte
Erste Sichtung der von den Fahrern ausgehändigten Papiere und Notierung der ermittelten Gewichte
Zoll und Polizei kontrollierten sowohl parallel als auch in gegenseitiger Amtshilfe
Kontrolle und Auslesen der analogen und digitalen Fahrtenschreiber
Abgleichung der Daten auf den Fahrzeugpapieren mit den an den Fahrzeugen aufgebrachten Kennzahlen, wie z.B. Rahmennummern, und Feststellen etwaiger Mängel
Höhen- und Längenkontrolle eines Fahrzeugtransporters
Auswertung der Daten der digitalen Fahrtenschreiber hinsichtlich Lenk- und Ruhezeiten sowie gefahrener Geschwindigkeiten
Überprüfung der Ladung hinsichtlich Verzurrung und Kennzeichnung
Kontrolle der Ladung: Stimmen die Daten der mitgeführten Papiere mit denen der transportierten Gütern überein? Ist die Ladung ordnungsgemäß gesichert?
V.l. Polizeihauptkommissar Michael Schmitter, Polizeihauptkommissar Thomas Maikranz und Polizeidirektor Ralf Hesseling waren mit dem Verlauf und den mit äußerster Sorgfalt und mit technischem Spezialwissen durchgeführten Kontrollen der eingesetzten Beamten sehr zufrieden
Zwischen Zugmaschine und Auflieger: die Überprüfung eines Sensors hinsichtlich eines Manipulationsverdachts
Kontrolle eines Tiertransporters, der Rinder von Nord- nach Süddeutschland zum Schlachten transportierte
Erste Blicke ins Innere des Anhängers, der für einen zweistöckigen Transport der Tiere ausgelegt war
Der Amtstierarzt bemängelte eine zu geringe Höhe der oberen Etage und untersagte die Weiterfahrt
Auf einem in der Nähe zur Rastanlage gelegenen landwirtschaftlichem Betrieb wurden die Tiere in einen anderen Transporter umgeladen
Die Tiere der oberen Etage wurden nach Ablassen des Zwischenbodens zunächst in einen Stall und anschließend zurück in den Transporter geführt. Der als Decke dienende Zwischenboden wurde zuvor auf die korrekte Höhe eingestellt.
Der Tiertransport konnte anschließend die Fahrt fortsetzen. Mit dieser Aktion endeten schließlich die Maßnahmen der Großkontrolle gegen 2.30 Uhr am frühen Mittwochmorgen.
Die Kontrollen sollen auch künftig durchgeführt werden, wie Polizeipressesprecher Rudi Neu abschließend mitteilte.
(Bericht: Markus Sommerfeld, Fotos: Markus Sommerfeld)