(ea) – Am Freitagvormittag wurden in der Mühlheimer Willy-Brandt-Halle im Rahmen einer feierlichen Graduierungsfeier 46 Absolventen der Polzeiakademie zu Polizeikommissaren ernannt, darunter Dennis Ernst aus Langenselbold, der im Februar seinen Dienst bei der Polizeistation Hanau II aufnehmen wird.
Polizeidirektor Matthias Mai
Polizeidirektor Matthias Mai, Koordinierender Abteilungsleiter an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, konnte im voll besetzten Saal der Willy-Brandt-Halle neben vielen Familienangehörigen und Kollegen der Absolventen auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter den CDU-Landtagsabgeordneten Heiko Kasseckert, den Frankfurter Polizeipräsidenten Gerhard Bereswill, die Vizepräsidentin des Polizeipräsidiums Südosthessen, Anja Wetz und den Präsidenten der Hessischen Bereitschaftspolizei, Günther Voß.
Mai betonte in seiner Ansprache, dass die Ausübung des Polizeiberufs die gesamte Persönlichkeit erfordere: „Die Ethik des Einzelnen ist gefragt“. Er verwies auf die veränderten Herausforderungen, denen sich die neuen Polizeikommissare stellen müssten, und auch auf die gestiegenen Erwartungen von Politik, Medien und Bürgern an die Polizeibeamten. Die Absolventen haben dafür das nötige Rüstzeug in den letzten drei Jahren erworben, so Mai, der ihnen am Ende seiner Rede noch einmal eine Aufforderung mitgab: „Passt auf Euch auf!“.
Landtagsabgeordneter Heiko Kasseckert verdeutlichte in seiner Festrede, dass mit der heute stattfindenden Graduierung ein Tag des Feierns sei, verwies aber auch darauf, dass bei den Familienangehörigen wohl auch ängstliche Gefühle dabei sein könnten im Hinblick darauf, was die neuen Polizeibeamten erwarte. Er selbst stamme aus einer „Polizistenfamilie“ und wisse daher um die Herausforderungen, die der Dienst mit sich bringe.
Kasseckert zeigte die Entwicklungen auf, die die Polizeiarbeit maßgeblich verändert haben. Ob internationaler Terrorismus, nicht erfüllte Hoffnungen des „Arabischen Frühlings“ und Flüchtlingskrise: „Man muss fast sagen, die Welt ist aus den Fugen geraten“. Aber auch die Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Globalisierung haben nach Ansicht von Kasseckert zu einer Professionalisierung der Kriminellen geführt. Daher müsse man die Polizisten heute anders ausbilden als früher, wozu auch gehöre, dass das Hochschulstudium als Eingangsvoraussetzung für den Eintritt in den Polizeidienst eingeführt wurde.
Soziale Kompetenz und Empathie, also die Fähigkeit, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen, sich nicht über Waffe und Uniform zu definieren, sondern Charakter und Selbstbewusstsein zu besitzen, sind für Kasseckert die Eigenschaften, die die Beamten im täglichen Dienst bestehen lassen. Er zeigte sich davon überzeugt, dass die neuen Polizeikommissare auf die täglichen Herausforderungen gut vorbereitet sind und forderte die Absolventen auf, diesen Tag zu genießen, denn „Sie können stolz sein auf das Gleistete der letzten drei Jahre“.
Im ERLENSEE-AKTUELL-Interview: Polizeikommissar Dennis Ernst
ERLENSEE-AKTUELL: Zunächst herzlichen Glückwunsch zur heutigen Ernennung zum Polizeikommissar und somit zum erfolgreichen Abschluss Ihrer Ausbildung. Wann haben Sie den Beschluss gefasst, Polizist zu werden?
Dennis Ernst: Der Polizeiberuf war schon immer ein Kindheitstraum. Es gab keinen „Plan B“. Nach dem Abitur habe ich eine Bewerbung an die Polizeiakademie geschrieben und das war’s.
ERLENSEE-AKTUELL: Gab es Höhepunkte während Ihrer Ausbildung, an die sich ganz spontan erinnern?
Dennis Ernst: Die Vereidigung in Bensheim bei 36 Grad im Schatten gehört sicherlich zu den Höhepunkten. Dann auch die bei den Polizeidienststellen in Hanau durchgeführten Praktika, die unheimlich lehrreich waren. Außerdem der Einsatz als Fußstreife anläßlich der Feiern zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit in Frankfurt.
ERLENSEE-AKTUELL: Wie geht es jetzt weiter?
Dennis Ernst: Ab 1. Februar werde ich bei der auch für Erlensee zuständigen Polizeistation Hanau II meinen Dienst beginnen, die übrigens meine Wunsch-Dienststelle ist. Dort will ich im Streifendienst erst einmal Erfahrung sammeln und dann in aller Ruhe schauen, was die Zukunft bringen wird.
ERLENSEE-AKTUELL: Was können Sie jungen Menschen, die sich gerade Gedanken machen, sich bei der Polizei zu bewerben, aus Ihren bisherigen Erfahrungen berichten?
Dennis Ernst: Für mich kann ich ehrlich sagen, dass ich meinen Traumberuf gefunden habe. Ich habe viele tolle Kollegen kennengelernt und man fühlt sich wie in einer Familie. Ich kann also allen, die sich eventuell bewerben wollen, zu einer positiven Entscheidung raten.
ERLENSEE-AKTUELL: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Sie bei der in Kürze beginnenden Ausübung Ihres Dienstes.
(Das Gespräch führte Markus Sommerfeld)
(Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld)