Leserbrief: „Ein Existenzgründerzentrum im Fliegerhorst Langendiebach“

Harald Munk, Besitzer der „Alten Wache“, berichtet von seiner Idee, ein Existenzgründerzentrum im Fliegerhorst zu errichten.


Es ist nun über vier Jahre her, dass ich auf dem ehemaligen Fliegerhorst Langendiebach ein „kleineres“ Gebäude, die „Alte Wache“ übernehmen durfte und das damals desolate Gebäude denkmalgerecht sanierte und wieder mit Leben füllen konnte. Die Entwicklung des Gebäudes sprach sich schnell und wohl positiv von Mund zu Ohr herum und so interessieren sich heute viele Menschen aus eigenen älteren Erinnerungen für das alte Gebäude und kommen bei Führungen gerne vorbei und können sich selbst ein Bild vor Ort machen. Ich liebe es auch das Gebäude zu zeigen.

Die Zeit geht schnell vorbei und mich erreichten und erreichen immer wieder neue Anfragen nach freien flexiblen und nicht zu teuren Gewerbeflächen, da die Gebäude auf dem Fliegerhorst auch einen besonderen eigenen schönen Charme haben, mein Umgang mit den Gebäuden wohl gefällt und viele Menschen gerne in historischen Gebäuden ihre berufliche Bleibe finden wollen. Die Anfragen kamen und kommen dabei oft von Kleinunternehmern die etwas expandieren und ihren Firmensitz auf den Fliegerhorst verlegen möchten oder Menschen, die sich eine selbständige Existenz mit eigenen schönen Ideen aufbauen wollen. Hierbei oft mit dem Wunsch Familie und Beruf gut miteinander verbinden zu können und daher in der eigenen Region wirtschaftlich tätig sein zu wollen.

Ich fand die Ideen und die Menschen immer so spannend, dass mich selbst die Idee ereilt hat, tätig werden zu müssen und das mangelhafte Angebot nach Flächen für kleine Unternehmen in der Region, nach dem Vorbild der Alten Wache, zu erweitern. Diese Flächen sollen dabei natürlich keine luxusgebauten Standardflächen sein, sondern wie die „Alte Wache“ eine moderne Nutzung zulassen aber den schönen Charme einer historischen Stätte weiter tragen. Selbstverständlich müssen die Räume auch möglichst umfangreich mit Energie und Medien versorgt werden, die schonend für die Natur erzeugt werden. Hierbei regenerativ und am besten beim Standort der Räume selbst.

So blickte und blicke ich aus meiner schönen Alten Wache und schaue immer auf ein großes leerstehendes zusehens verfallendes Gebäude, welches mal als Verwaltungsgebäude und Militärpolizeigebäude militärisch genutzt war. Vandalismus, Diebstahl und liebloser zerstörerischer Umgang mit dem Gebäude haben diesem zwar in den letzten 15 Jahren, nach dem Abzug der US Armee, erheblich zugesetzt, aber die Substanz ist sehr gut und das Gebäude hat viel Charme, so dass es viele Menschen gibt, die sich dort bestimmt gerne wirtschaftlich verwirklichen wollen. Zudem sind es die historischen Gebäude wert, wenn auch hier nicht mit geringem Aufwand, erhalten zu werden. Viele Erinnerungen, Heimat und Lebensgeschichten sind hier verankert.

Auf dem Fliegerhorst Langendiebach und in den anderen Gewerbegebieten in Erlensee gibt es auch schon viele Großunternehmen und so müsste es doch eine gute Idee sein, auch für Kleinunternehmen, Existenzgründer oder Selbstständige etwas mehr Raum auf einer nicht zu großen Bodenfläche zu schaffen. So kann ein breiter Mix an gewerblicher Tätigkeit sein zu Hause finden und die Region noch attraktiver machen für Familien und Menschen mit Ideen im wirtschaftlichem Feld. Das Gebäude ist auch nach einer Betrachtung und Kalkulation groß genug, um die Ideen mit einer regenerativen Energie- und Medienversorgung zu verwirklichen. Der Standort und die äußeren Bedingungen versprechen hier also viel. Ein Blick auf die Frage, ob das Gebäude erworben werden könnte, zeigt nicht nur, dass das Gebäude verkauft werden soll, sondern auch das dieses in zwei Teilen vom Verkäufer angeboten wird. Ein „kleinerer“ Teil meiner Alten Wache genau gegenüber und ein „erheblich größerer“ Teil im Anschluss. Der „kleiner“ Teil, immer noch groß, scheint für einen ersten Schritt beim ersten und zweiten Blick ideal zu sein für meine Idee. Auch will kein anderer das Gebäude haben.

Das Gebäude gehört einem Zweckverband für die Entwicklung des Gebietes. Dieser ist von zwei Kommunen als Träger des Verbandes gleichrangig politisch und geschäftlich besetzt. Die eine Kommune entsendet Vertreter aus der CDU, der SPD, den Grünen, der FDP und einem Bürgerbund in den Zweckverband. Die andere Kommune besetzt den Verband mit Vertretern der kommunalen CDU, SPD und den Grünen. Dies wirkt ebenfalls sehr vielversprechend. Vertreter der CDU und der FDP sind einer unternehmerischen Tätigkeit und auch Existenzgründern gegenüber oft sehr aufgeschlossen und die SPD und die Grünen werden es bestimmt für eine gute Idee halten, wenn Familie und Beruf gut miteinander verbunden werden können. Zudem geht es hier um eine Idee für kleine Unternehmen und Menschen, die mit weniger Geld aber großen Ideen ihre Träume verwirklichen wollen. Da ein altes Gebäude erhalten und belebt wird, schont dies auch massiv die Ressourcen der Erde und Umweltschutz steht sehr weit oben an. Ein neuer Trend in der Baubranche. Ein kleiner Blick zum Bürgerbund zeigt, dass auch dort kleine Unternehmen gerne gefördert werden sollen, die Natur erhalten werden soll und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Menschen angestrebt wird. Ergo kein Interessen- und Zielkonflikt. In dieser optimalen Kombination aus dem Standort und den politischen Vertretern ist es bestimmt ein leichtes, diese von der guten Idee eines Kleinunternehmer-, Existenzgründer- und Selbstständigenzentrums neben den Großunternehmen in der Region an diesem Standort zu überzeugen. Das Zentrum würde bestimmt, wenn es entstehen darf, auch schnell auf den größeren Teil des Gebäudes ausstrahlen, diesen ebenfalls beleben und die gesamte Region wirtschaftlich bereichern.

Ich glaube, ich sollte mich ein viertes Mal nach einem Jahr der Mühe auf das Gebäude im Rahmen des gegebenen offenen Verkaufsangebots des Zweckverbandes mit meiner Idee bewerben!

Harald Munk
Neuberg

 

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